Am 28. Februar 2025, im Rahmen des Internationalen Tages des arbeitsfreien Sonntags, äußerte sich die Fraktion Christlicher Gewerkschafter:innen in der GPA besorgt über die zunehmenden Bestrebungen, den arbeitsfreien Sonntag zu untergraben. Wolfgang Pischinger, Vorsitzender der FCG/GPA, betonte die „beispiellose“ Regelung in Österreich, warnte jedoch vor der Gefahr durch ausländische Unternehmen und vor allem durch die Österreichische Post AG, die seit November ein Pilotprojekt zur Sonntagszustellung testet. „Die Menschen brauchen eine planbare Erholungszeit“, stellte Markus Hiesberger, Bundesgeschäftsführer der FCG/GPA, klar, und wies auf die negativen Auswirkungen der Sonntagsarbeit auf Gesundheit und Freizeitgestaltung hin.
Wie Die Presse berichtete, wird die Post ab dem 6. Oktober 2025 in einigen Wiener Bezirken Pakete auch am Sonntag zustellen. Bei positivem Verlauf soll dieser Service im ersten Halbjahr 2026 auf ganz Wien sowie in weitere große Städte ausgeweitet werden. Walter Oblin, designierter Generaldirektor der Post AG, betonte, dass dies nicht nur ein Vorstoß in der Branche sei, sondern auch den Marktanforderungen gerecht werde. Die Post setzt hierbei externe Transportunternehmen ein und bietet den Arbeitnehmern einen Sonntagszuschlag.
Gewerkschaften warnen vor negativen Folgen
Die Gewerkschaftsvertreter sehen in diesem Testprojekt eine ernsthafte Bedrohung für den arbeitsfreien Sonntag. Hiesberger stellte klar: „Eine Ausdehnung der täglichen Arbeitszeit oder der Sonntagsarbeit wird es mit uns nicht geben.“ Der freie Sonntag ist nicht nur eine Frage des Arbeitsrechts, sondern hat auch Auswirkungen auf die Umwelt durch geringere Energiekosten und weniger Verkehr. Die Debatte um die Sonntagsarbeit zeigt die Spannungen zwischen den Bedürfnissen eines modernen Marktes und den Rechten der Arbeitnehmer auf eine garantierte Erholungszeit.
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