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Skandalfall in der Luftfahrt: Ermittlungen der SUB stehen auf der Kippe!

Ernsthafte Vorwürfe schockieren die österreichische Luftfahrt: Eine 28-seitige Anzeige gegen die Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUB) beleuchtet eine besorgniserregende Missachtung von Sicherheitsstandards bei zwei Flugunfällen im vergangenen Jahr. Passagier-Anwalt Wolfgang List beschuldigt die Ermittler im Verkehrsministerium, Beweismittel unterdrückt und Amtsmissbrauch betrieben zu haben. Es geht um den dramatischen Rückflug einer AUA-Maschine von Mallorca, die im Sommer 2024 ein schweres Hagelunwetter über Hartberg durchquerte und bei dem wichtige Systeme ausfielen. Trotz dieser alarmierenden Situation entschied die Crew sich für eine Landung in Wien. In einem weiteren Vorfall musste eine Swiss-Maschine an Heiligabend wegen dichter Rauchentwicklung in Graz notlanden, was zur Verletzung von 14 Passagieren und dem Tod eines Flugbegleiters führte.

Langsame und teure Ermittlungen

Die SUB hatte den AUA-Vorfall nur als „Störung“ eingestuft und ignorierte damit internationale Standards, die eine Einordnung als „Unfall“ erfordern würden. Diese Einstufung hat gravierende Folgen, denn sie ermöglicht keine Auswertung des Cockpit-Voice-Recorders und des Flugdatenschreibers. Inzwischen gibt es Zweifel an der Effizienz der SUB. Laut einem aktuellen Bericht des Kuriers hat der Rechnungshof erneut gravierende Mängel festgestellt: Ermittlungen dauern im Schnitt 31 Monate – weit über dem internationalen Standard. Zudem sind wiederholte Beschwerden über Nebentätigkeiten von SUB-Mitarbeitern aufgekommen, die den Eindruck erwecken, dass die Sicherheit von Passagieren nicht an erster Stelle steht. Ein Ermittler ist beispielsweise Taxifahrer, was die Glaubwürdigkeit der Untersuchungen infrage stellt.

Besonders alarmierend ist das Verschwinden einer Festplatte mit entscheidenden Beweisen sowie das Fehlen einer eigenen Homepage für die SUB, die als weltweit einzige ihrer Art in dieser Hinsicht hinterherhinkt. Die Teuerung von Gutachten und die langsamen Prozesse scheinen zur Norm geworden zu sein. Unabhängig von den Vorwürfen hat das Verkehrsministerium die Behauptungen zurückgewiesen und betont, dass die SUB ihre Aufgaben korrekt wahrgenommen habe. Die Generalprokuratur wird nun die Vorwürfe prüfen – ob dies zu einer signifikanten Änderung führt, bleibt abzuwarten.

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Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Unfall
In welchen Regionen?
Hartberg,Graz,Wien,Bukarest,Zürich
Genauer Ort bekannt?
Graz, Österreich
Gab es Verletzte?
14 verletzte Personen
Sachschaden
76000 € Schaden
Ursache
Hagelunwetter,Rauchentwicklung,Beweismittelunterdrückung,Amtsmissbrauch
Beste Referenz
5min.at
Weitere Quellen
kurier.at

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