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Serbische Studenten radeln für Demokratie: Protesttour erreicht Wien!

Serbische Studenten setzen ihren Protest gegen die Regierung auf eine besondere Art und Weise fort: mit einer Fahrradfahrt, die heute in Wien eine Zwischenstation macht. Gestartet ist die Gruppe von 80 Studierenden aller staatlichen Universitäten in Serbien am Donnerstag in Novi Sad. Diese Aktion zieht große Aufmerksamkeit auf die politische Situation im Westbalkan und hat sich als Teil einer umfassenderen Protestbewegung etabliert, die sich gegen die Korruption und Missstände im Land richtet. Laut vienna.at wird in Wien ein Empfang am Maria-Theresien-Platz erwartet, den die serbische Diaspora organisiert, mit der Teilnahme von etwa 1.000 Personen.

Die geplante Radtour führt nach Straßburg und verläuft über 13 Tagesetappen mit jeweils rund 100 Kilometern. Dabei steht die heutige Strecke von 144 Kilometern zwischen Györ und Wien auf dem Programm. Die Teilnehmer wurden aufgefordert, auf pyrotechnische Gegenstände zu verzichten, da die Polizei vor Ort sein wird. Diese Aktion ist ein direktes Resultat der Unruhen, die nach dem tragischen Einsturz des Bahnhofvordaches in Novi Sad am 1. November letzten Jahres entstanden. Bei diesem Unglück kamen 16 Menschen ums Leben, zwei Minister traten daraufhin zurück, da Korruption als möglicher Grund angenommen wird.

Wachsende Protestbewegung

Die Fahrradaktion der Studenten ist Teil einer gesellschaftlichen Bewegung, die in den letzten Jahren in Serbien an Fahrt gewonnen hat. Berichten zufolge fand die größte Kundgebung Mitte März 2023 in Belgrad statt, bei der über 300.000 Menschen gegen die Regierung protestierten. Diese Proteste, die teils friedlich verliefen, wurden jedoch von gewaltsamen Auseinandersetzungen und der Verwendung einer verbotenen Schallkanone überschattet. Das Innenministerium bestätigte die Existenz solcher Waffen, warb jedoch für die Bezeichnung „stärkerer Lautsprecher“, wie mdr.de berichtet. Diese Vorfälle haben den Unmut in der Bevölkerung verstärkt und lassen die Protestbewegung intensiver werden.

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Studentenprotestierende setzen auf direkte Demokratie und handeln in Versammlungen, die ohne zentrale Führung organisiert werden. Dies hat in ganz Serbien, in Städten wie Novi Sad, Niš und Kragujevac, zur Organisation von Bürgerversammlungen geführt. Trotz der marginalisierten Opposition finden die Studenten Unterstützung in der Bevölkerung, die sie als Stimme der Unzufriedenheit wahrnimmt. Kritiker argwöhnen, dass die Unterstützung der EU für Präsident Aleksandar Vučić und die Duldung der aktuellen politischen Bedingungen in Serbien nicht länger tragbar sind.

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Protest
In welchen Regionen?
Wien
Genauer Ort bekannt?
Wien, Österreich
Ursache
Korruption
Beste Referenz
vienna.at
Weitere Quellen
spiegel.de

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