In einer Sensations-Auktion in Wien wurde ein Gemälde von Gustav Klimt für 30 Millionen Euro versteigert. Der Schätzwert lag zwischen 30 und 50 Millionen Euro, und es wurde sogar ein Erlös von bis zu 70 Millionen Euro erwartet. Das Bild wechselte schließlich für 30 Millionen Euro plus Aufpreise an einen Bieter aus Hongkong. Auktionator Michael Kovacek startete die Versteigerung bei 28 Millionen Euro und erhielt insgesamt nur drei Gebote, wobei ein Bieter im Saal den Zuschlag erhielt.
Das Gemälde mit dem Titel „Bildnis Fräulein Lieser“ galt jahrzehntelang als verschollen und befand sich im österreichischen Privatbesitz. Vor etwa zwei Jahren wurde es von den aktuellen Eigentümern von Verwandten geerbt. Das Porträt, das eine junge Frau vor einem roten Hintergrund zeigt, stammt aus Klimts letzter Schaffensperiode. Die Familie Lieser, für die das Gemälde in Auftrag gegeben wurde, gehörte zum wohlhabenden Wiener Großbürgertum.
Es gibt keine Beweise, dass das Gemälde während der NS-Zeit beschlagnahmt wurde, aber auch keinen Nachweis, dass es nicht geraubt wurde. Gustav Klimt begann die Arbeit an dem Bild voraussichtlich im Mai 1917 und starb, bevor es vollendet war. Das Werk wurde nicht signiert, was darauf hindeutet, dass Klimt es nicht als abgeschlossen ansah. Untersuchungen und die Existenz einer Schwarz-Weiß-Fotografie halfen Experten festzustellen, dass es sich um ein Original handelt.