
Ex-Kanzler Sebastian Kurz und Shalev Hulio, der ehemalige CEO der umstrittenen NSO Group, haben ein neues Unternehmen namens Dream Security gegründet. Dies wurde in einem Artikel auf vol.at am 12. April 2025 bekannt gegeben. Nach dem Rücktritt von Kurz im Jahr 2021 hat sich Hulio als Mitgründer von Dream Security an die Spitze der Cybersecurity-Branche gesetzt.
Die Gründung von Dream Security erfolgt vor dem Hintergrund eines globalen Überwachungsskandals, der die NSO Group und die Exposition ihrer Pegasus-Spyware betrifft. Diese Software war insbesondere auf den Geräten von Journalisten, Oppositionellen und Aktivisten zu finden. Hulio, der im August 2022 von NSO zurücktrat, kündigte bereits am 7. November 2023 eine erfolgreiche Finanzierungsrunde in Höhe von 33 Millionen Dollar für sein neues Unternehmen an. Diese Ankündigung wurde im Gazastreifen gemacht und brachte zusätzliche Kontroversen mit sich, da Hulio in einem Video mit einer Waffe über der Schulter sprach.
Dream Security und ihre Ziele
Dream Security hat sich zum Ziel gesetzt, sich auf Künstliche Intelligenz in der Cybersicherheit zu konzentrieren. Laut The Intercept liegt der Schwerpunkt des Unternehmens darauf, kritische Infrastrukturen zu schützen, im Gegensatz zur NSO Group, die durch ihre Spionagesoftware in Verruf geraten ist. Auch wenn das Unternehmen bestreitet, Verbindungen zur ehemaligen NSO Group zu haben, stammen viele der Mitarbeiter, darunter mindestens 13 ehemalige NSO-Mitarbeiter, aus der IT-Eliteeinheit „Unit 8200“ der israelischen Armee.
Das Unternehmen hat einen Wert von über einer Milliarde US-Dollar und beschäftigt rund 150 Personen in Tel Aviv, Wien und Abu Dhabi. Dream Security bietet eine Plattform an, die Cyberangriffe frühzeitig erkennt und in Echtzeit Gegenmaßnahmen aktivieren kann. Zu den internen Werbematerialien zählen Modelle wie das „Cyber Language Model“ und „Risk Exposure Module“.
Sicherheit als strategische Chance
Der Trend zur Digitalisierung erfordert ein Umdenken in der Cybersicherheit. Laut einem Bericht von KPMG müssen Unternehmen ihre Sicherheitsstrategien anpassen, um nachhaltige Resilienz und Sicherheit zu gewährleisten. Insbesondere Identity and Access Management (IAM) nimmt zu. 85 Prozent der Unternehmen betrachten dies als zentralen Bestandteil ihrer Cloud-Security-Strategie. Künstliche Intelligenz kann hierbei helfen, Anomalien im Nutzerverhalten zu erkennen und unberechtigte Zugriffsversuche zu identifizieren.
Dream Security plant, seine Produkte auf dem europäischen Markt anzubieten und hat bereits erste Kunden in einer großen europäischen Cybersecurity-Behörde. Mit seiner internationalen Vernetzung und seinen Verbindungen zu rechten politischen Akteuren in Europa und den USA, nutzt Sebastian Kurz seine Politik-Erfahrung, um die Produkte von Dream Security zu positionieren und deren Marktfähigkeit zu stärken.
Das Unternehmen sieht sich jedoch auch Kritiken gegenüber, die besagen, dass es die Skandale der NSO Group möglicherweise verharmlosen könnte. Die finanzielle Lage der NSO Group hat sich in den letzten Jahren verschlechtert, während Dream Security mit großen Ambitionen antritt, sich als führendes Unternehmen im Bereich der Cybersecurity zu etablieren.
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