Die Auktion von Gustav Klimts „Bildnis Fräulein Lieser“ in Wien erregte weltweites Interesse, da Klimts Gemälde in der Vergangenheit oft Rekorde erzielt hatten. Das Werk wurde mit einem Schätzwert zwischen 30 und 50 Millionen Euro zur Versteigerung angeboten. Auktionator Michael Kovacek startete das Gebot bei 28 Millionen Euro, erhielt jedoch nur drei Gebote, bevor es an einen Bieter im Saal aus Hongkong für 30 Millionen Euro verkauft wurde.
Für das Auktionshaus im Kinsky bedeutete der Verkauf einen neuen Rekord und einen Auktionsrekord in Österreich. Zuvor war das teuerste je in Österreich versteigerte Bild „Der Mensch, der sich zwischen Tugenden und Lastern entscheiden muss“ von Frans Francken II. für 7.022.300 Euro verkauft worden. Claudia Mörth-Gasser, die Expertin des Auktionshauses für Klimts Arbeiten, äußerte sich nach der Versteigerung überglücklich über das Ergebnis, das internationalen Standards entsprach.
„Bildnis Fräulein Lieser“, datiert auf 1917, galt rund 100 Jahre lang als verschollen. Nach seiner Wiederentdeckung wurde es als Sensation angesehen, da Klimts Gemälde auf dem internationalen Kunstmarkt sehr begehrt sind. Das 140 mal 80 cm große und unsignierte Bild zählt zu Klimts Spätwerk und wurde vermutlich von einem Mitglied der Familie Lieser in Auftrag gegeben.
Die Provenienz des Bildes ist mit Unsicherheiten behaftet, was dazu führt, dass der Erlös gemäß den „Washington Principles“ unter den möglichen Rechtsnachfolgern aufgeteilt wird. Obwohl das nun verkaufte Werk einen Auktionsrekord in Österreich darstellt, wurde für Werke von Klimt bereits höhere Preise erzielt. Zum Beispiel erzielte „Dame mit Fächer“ bei einer Auktion in London den höchsten Preis für ein in Europa versteigertes Kunstwerk.
Die Geschichte von Klimts Gemälden und ihre Versteigerungen zeigen das anhaltende Interesse und die hohen Preise, die für seine Werke auf dem Kunstmarkt erzielt werden.