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Die Pläne für den umstrittenen Lobautunnel in Wien nehmen neue Formen an. Laut dem aktuellen Regierungsprogramm der neuen Koalition wird der Bau des jahrzehntelang diskutierten Projekts wieder auf die Tagesordnung gesetzt. Der Tunnel, der unter dem Nationalpark Donau-Auen verlaufen sollte und ein zentraler Bestandteil der Ostumfahrung Wiens ist, könnte zukünftig zur Entlastung des Verkehrs in der Region beitragen. Während die damalige Klimaschutzministerin Leonore Gewessler im Dezember 2021 den Bau aufgrund von Umweltbedenken und fragwürdigen Verkehrsentlastungen stoppte, sieht die neue Regierung die Notwendigkeit, den Durchzugsverkehr zu reduzieren und somit die heimische Wirtschaft zu unterstützen, als einen wichtigen Schritt an, um den Bau voranzutreiben, wie wien.ORF.at berichtet.
Der Lobautunnel sollte aus einem 8,2 Kilometer langen zwei Röhren umfassenden Straßentunnel bestehen und ist als Teil der Wiener Außenring Schnellstraße (S1) gedacht. Ursprünglich rechnete die ASFINAG mit einem Baubeginn im Jahr 2018, doch der Stopp 2021 führte zu heftigen Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern des Projekts. Kommissionen von Experten und das Umweltbundesamt wiesen darauf hin, dass eine nachhaltige Entlastung des Verkehrs nur durch massive Investitionen in den öffentlichen Verkehr erreicht werden kann. Kritiker warnen, dass der Bau des Tunnels stattdessen den Transitverkehr durch Wien attraktiver machen könnte, was zu einem Anstieg der Verkehrsdichte führen würde, wie Wikipedia feststellt.
Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat bereits angekündigt, die Entscheidung gegen den Tunnel zu bekämpfen. Unterdessen bleibt die Stadtentwicklung in der Donaustadt eine Herausforderung. Während die Koalition die Notwendigkeit des Tunnelbaus betont, müssen gleichzeitig alternative Maßnahmen zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs und zur Verkehrsberuhigung der Innenstadt erwogen werden. Experten fordern, dass die durch den Baustopp frei werdenden Mittel besser in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs investiert werden, um die Mobilität in Wien zukunftssicher zu gestalten.
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