BildungGesellschaftPolitikPreisWien

Prozess um Mietprostitution: Mann vor Gericht wegen Minderjähriger!

Der Prozess gegen einen 27-jährigen Mann in Wien, der wegen der Vermittlung von zwei Minderjährigen für sexuelle Dienste angeklagt ist, wurde am 27. März 2025 vertagt. Der Angeklagte soll die damals 15-Jährige und die 17-Jährige dazu angeregt haben, sich in die Prostitution zu begeben. Die 15-Jährige hatte in einem ersten Gespräch angegeben, 21 Jahre alt zu sein, korrigierte sich später jedoch auf 18 Jahre. Bereits zuvor hatte sie Fotos von sich online verkauft, was die Erwartungen an die Verhandlung steigerte.

Der Hauptangeklagte bestreitet die Vorwürfe und gibt an, die Mädchen nicht beeinflusst zu haben. Dennoch wurde bekannt, dass er bei der Preisgestaltung half und 500 Euro als normalen Preis für sexuelle Dienstleistungen nannte. Zudem soll er bei einem Gespräch angedeutet haben, dass die 15-Jährige eine weitere Frau besorgen solle, die "für Drogen alles machen würde".

Details zum Prozess

Der Prozess wurde erneut vertagt, mit einem neuen Termin für den 16. April 2025. Der Mann gab zu, mit "drei bis vier Kunden" im Namen der 15-Jährigen kommuniziert zu haben. Zudem ist er bereits für den unerlaubten Umgang mit Drogen bekannt, da er Cannabis an die 17-Jährige verkauft haben soll. Die Anklage lautet auf mehrere Punkte, darunter die Förderung der Prostitution, pornografische Darbietungen Minderjähriger und geschlechtliche Nötigung.

Kurze Werbeeinblendung

Die finanziellen Aspekte sind ebenfalls bedeutsam: Die beiden Mädchen erhielten insgesamt 2.700 Euro, wobei 1.900 Euro auf die 17-Jährige und 800 Euro auf die 15-Jährige entfielen. Allerdings behauptet der Angeklagte, dass die 15-Jährige nur 300 Euro erhalten habe. Trotz der Vorwürfe zeigt sich der Angeklagte belastbar, indem er betont, dass er über das Alter der Mädchen informiert war.

Gesellschaftlicher Kontext

Die Problematik rund um Prostitution und insbesondere die Ausbeutung von Minderjährigen ist nicht nur ein lokales Phänomen. Wie im Bericht des Europäischen Parlaments dargelegt, ist Prostitution oft eine Form der Sklaverei, die eng mit der Ungleichbehandlung der Geschlechter verbunden ist. Internationalen Menschenrechtsabkommen wie der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte oder dem UN-Übereinkommen zur Bekämpfung des Menschenhandels wird eine hohe Bedeutung beigemessen.

Schätzungen zufolge sind weltweit 40 bis 42 Millionen Menschen von Prostitution betroffen, was den Handlungsrahmen der Polizeibehörden und der Politik unterstreicht. Trotz zahlreicher gesetzlicher Bestimmungen zur Bekämpfung des Menschenhandels und der sexuellen Ausbeutung sind viele der Mitgliedstaaten mit der effektiven Durchsetzung überfordert. In einigen Ländern wird Prostitution als Ausdruck der Selbstbestimmung betrachtet, während in anderen Regionen die Repression klaren Vorrang hat. Der Bericht fordert Maßnahmen, die insbesondere darauf abzielen, die Ursachen für Menschenhandel und die sozioökonomischen Bedingungen der Betroffenen zu ändern.

In Anbetracht der Komplexität der Materie ist es entscheidend, diese Themen umfassend zu diskutieren und Lösungen zu finden, die sowohl die Rechte der Betroffenen respektieren als auch den Kampf gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung voranbringen.

Während der Prozess in Wien an die Oberfläche bringt, wie weit solche Ausbeutung in der Gesellschaft verbreitet ist, verdeutlicht die politische Diskussion, dass weiterhin Handlungsbedarf besteht. Bildung und Sensibilisierung zur Vermeidung von Prostitution sind Schlüsselkomponenten für zukünftige politische Strategien.

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Sexualdelikte
In welchen Regionen?
Wien
Genauer Ort bekannt?
Wien, Österreich
Gab es Verletzte?
2 verletzte Personen
Festnahmen
1
Ursache
Vermittlung von Minderjährigen für sexuelle Dienste, unerlaubter Umgang mit Suchtgiften
Beste Referenz
vienna.at

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"