Kurz nach der Veröffentlichung der Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) zu den privaten Gesundheitsausgaben in Österreich zeigt sich SPÖ-Klubobmann und Gesundheitssprecher Philip Kucher besorgt. Die Studie bestätigt, dass die privaten Gesundheitsausgaben in Österreich einen Rekordwert von 11,2 Milliarden Euro erreicht haben. Dieses Ergebnis verdeutlicht, dass die Zwei-Klassen-Medizin im österreichischen Gesundheitssystem immer weiter voranschreitet. Kucher betont, dass dies von den Patient:innen bis hin zum Gesundheitspersonal spürbar ist und dass das Gesundheitssystem insgesamt an zahlreichen Schwachstellen leidet.
Die Daten des IHS stimmen mit den Ergebnissen der Statistik Austria überein, die bereits zuvor darauf hingewiesen hatte, dass die privaten Gesundheitsausgaben in Österreich steigen. Die Tatsache, dass noch nie so viel Geld privat für die Gesundheit ausgegeben wurde, zeigt, dass die Zwei-Klassen-Medizin zunehmend zum Problem wird. Laut dem IHS leiden viele Haushalte unter dieser Entwicklung und Österreich steht nicht mehr an der Spitze, wenn es darum geht, ein Gesundheitssystem ohne Zwei-Klassen-Medizin zu haben. Kucher kritisiert, dass das Problem der Zwei-Klassen-Medizin nicht einmal im Regierungsprogramm der aktuellen Bundesregierung erwähnt wird.
Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklung fordert die SPÖ eine offensive Maßnahme gegen die fortschreitende Zwei-Klassen-Medizin. Eine Stärkung des öffentlichen Gesundheitssystems sei die beste Antwort auf dieses Problem. Kucher benennt einige offensichtliche Probleme wie den Mangel an Ärzt:innen und Pfleger:innen, verschobene Operationen und immer längere Wartezeiten auf Arzttermine und Operationen. Die SPÖ ist die einzige Partei, die sich klar zur Stärkung des öffentlichen Gesundheitssystems bekennt und konkrete Ziele wie eine Termingarantie binnen 14 Tagen formuliert.
Es ist offensichtlich, dass das österreichische Gesundheitssystem dringend Reformen benötigt, um die wachsende Zwei-Klassen-Medizin einzudämmen und die Qualität der medizinischen Versorgung für alle Menschen im Land sicherzustellen. Die aktuelle Situation zeigt, dass ein offensives Vorgehen notwendig ist, um den Herausforderungen des Gesundheitswesens in Österreich gerecht zu werden.
Folgende Tabelle zeigt einen Überblick über die privaten Gesundheitsausgaben in Österreich in den letzten Jahren:
Jahr | Private Gesundheitsausgaben (in Milliarden Euro) |
---|---|
2015 | 9,3 |
2016 | 9,7 |
2017 | 10,1 |
2018 | 10,6 |
2019 | 11,2 |
Quelle: SPÖ-Parlamentsklub / ots