Im Pendelverkehr nach Wien zeichnet sich ein deutliches Bild ab: Laut der Kordonerhebung 2022 der Stadt Wien bevorzugen 77 Prozent der Pendler:innen das Auto für ihren Arbeitsweg. Trotz Maßnahmen wie Kurzparkzonen und Fahrstreifenreduktionen zur Reduzierung des Autoverkehrs hat sich an dieser Vorliebe kaum etwas geändert, berichtet der ÖAMTC-Experte Matthias Nagler. Die Restriktionen scheinen also wenig Wirkung zu zeigen, um mehr Menschen zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu bewegen, wie auch vol.at feststellt.
Pendelverkehrsstatistiken und ihre Herausforderungen
Pro Werktag pendeln zwischen 5 und 9 Uhr morgends im Schnitt 205.000 Menschen nach Wien, wovon 71 Prozent mit dem Auto fahren. Die durchschnittliche Anzahl von Insassen pro Pkw liegt jedoch erstaunlich niedrig, mit etwa 1.000 Personen, die sich auf 880 Autos verteilen. Das führt zu einer Autoflut, die sich bei Stauphasen leicht über fünf Kilometer erstrecken kann. Bemerkenswerte Unterschiede zeigen sich je nach Korridor: Während aus Marchegg 83 Prozent mit dem Auto reisen, sind es aus dem Korridor St. Pölten nur 55 Prozent. Hier ziehen mehr Pendler:innen die Bahn vor, was einen klaren Trend zur Nutzung öffentlicher Verkehrsanbindungen widerspiegelt, wie der VCÖ berichtet.
Um die Mobilitätswende voranzutreiben, ist der VCÖ der Meinung, dass Unternehmen eine Schlüsselrolle spielen sollten. Der Mobilitätsklub fordert Maßnahmen zur Förderung von Fahrgemeinschaften und weist auf Beispiele wie die Sparkasse Oberösterreich hin, die erfolgreich eine Mitfahr-App implementiert hat. Zudem wird eine Reform des Pendlerpauschales hin zu einem ökosozialen Ansatz gefordert, um das öffentliche Verkehrsangebot zu verbessern. Solche Initiativen könnten langfristig zu einer spürbaren Entlastung des Straßenverkehrs in Wien führen, wie auch der ÖAMTC in seiner Verkehrspolitik vorschlägt.