Als Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) in Wien, die jüngsten Vorfälle am Campus der Universität Wien kommentierte, war seine Stimme durchdringend und besorgt. In einer Pressemitteilung beklagte er das, was er als untragbare Situation bezeichnete: ein Intifada-Camp, in dem zu Gewalt gegen Juden und Jüdinnen aufgerufen wurde, während die Polizei untätig blieb.
Das Alte AKH der Uni Wien wurde jüngst zum Schauplatz eines Protestcamps, in dem nicht nur friedliche Proteste stattfanden, sondern auch antisemitische Agitation ihren Platz fand. Die Intifada, die dort gefordert wurde, steht für gewaltsame Terrorkampagnen und Mordanschläge auf unschuldige Zivilisten. Der Anstieg der antisemitischen Vorfälle in Österreich seit dem Massaker der Hamas im Jahr 2023 ist alarmierend hoch. Laut dem Jahresbericht der Antisemitismus-Meldestelle stieg die Anzahl der gemeldeten antisemitischen Vorfälle um über 430%.
Oskar Deutsch war sichtlich besorgt darüber, dass die Polizei nicht einschritt, als zu Gewalt gegen Juden aufgerufen wurde, aber gegen friedliche Protestierende vorging, die sich gegen den Terror aussprachen. Seine Kritik richtete sich sowohl gegen das Vorgehen der Polizei als auch gegen die politischen Entscheidungsträger, die dieses Verhalten zuließen.
„In anderen Städten, wie beispielsweise in Deutschland, wurde entschieden gegen Terrorfreunde vorgegangen. Daher gilt es jetzt, die Einsatzleitung am Campus der Uni Wien zu hinterfragen, gegebenenfalls auszutauschen und dieses Intifada-Camp endlich aufzulösen“, betonte Oskar Deutsch. Er lobte gleichzeitig die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) und die Jüdischen Österreichischen Hochschülerinnen und Hochschüler für ihren mutigen Einsatz gegen die Verbreitung von Hass und Gewalt an der Universität.
Die IKG unterstützt die Studentinnen und Studenten in ihrem Bestreben, die Universität als einen sicheren Ort für alle Studierenden zu erhalten. „Leider werden Juden und Jüdinnen derzeit eingeschüchtert und bedroht. Das muss sofort aufhören!“ mahnte Oskar Deutsch.
Die Worte des IKG-Präsidenten zeigen, wie wichtig es ist, entschieden gegen jegliche Form von Hass und Gewalt vorzugehen. Die Sicherheit und Würde aller Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder Religion, müssen geschützt werden. Es liegt an uns allen, aktiv gegen antisemitische Vorfälle und Haltungen einzutreten und eine Kultur des Respekts und der Toleranz zu fördern.
Quelle: Israelitische Kultusgemeinde / ots