Schallenberg und Popșoi erörtern Ukraine-Krise und EU-Annäherung
Ein bevorstehendes Treffen der Außenminister der Donau-Staaten rückt die Beziehungen zwischen Österreich und Moldau in den Fokus. In Wien fand ein Arbeitsgespräch zwischen dem österreichischen Außenminister Schallenberg und seinem moldauischen Amtskollegen, Mihai Popșoi, statt. Im Zentrum standen die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.
Moldau als Leidtragender der russischen Aggression
Moldau, als direkter Nachbar der Ukraine, ist stark von der russischen Aggression betroffen. Mit einer Bevölkerung von rund 2,5 Millionen Menschen hat das Land die höchste Anzahl an ukrainischen Flüchtlingen aufgenommen. Die Versorgung dieser Menschen bleibt eine logistische und finanzielle Herausforderung. Österreich stellt weitere 10 Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds bereit, um sowohl Moldau als auch der Ukraine zu helfen. Schallenberg betont die Notwendigkeit, Moldau in seiner humanitären Unterstützung zu würdigen.
Unterstützung für Moldaus EU-Beitritt und Reformbemühungen
Österreich begrüßt und unterstützt Moldaus Bestrebungen, der EU beizutreten, insbesondere angesichts der langjährigen Konflikte in der Region. Moldau hat bereits Maßnahmen ergriffen, um Korruption zu bekämpfen und die De-Oligarchisierung voranzutreiben. Besonders beachtlich ist der Fortschritt bei der Etablierung einer unabhängigen und transparenten Justiz, was für die bevorstehende EU-Beitrittskonferenz von Bedeutung ist.
Intensive wirtschaftliche Beziehungen und Investitionen
Angesichts der Annäherung Moldaus an die EU strebt Schallenberg eine Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen an. Österreich zählt zu den Top-Investoren in Moldau und zeigt großes Interesse am Ausbau des Handels. Im Jahr 2023 stiegen die österreichischen Exporte bereits signifikant an. Zusätzlich zur wirtschaftlichen Kooperation wird der Bau einer österreichischen Auslandsschule in der Hauptstadt Chişinău als Zeichen für die enge Partnerschaft zwischen beiden Ländern gewertet.