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Die österreichischen Handball-Frauen erlebten ein beispielloses Desaster bei der Heim-EM. Nach einer nervenaufreibenden 24:25-Niederlage gegen Slowenien am Montagabend scheidet die ÖHB-Auswahl in der Vorrunde aus. Die Enttäuschung steht den Spielerinnen ins Gesicht geschrieben. Johanna Reichert, in ihrem Anlauf für das Team mit neun Toren eine herausragende Figur, sprach von einer „Leere“ nach dem Spiel. „Wir haben monatelang davon geträumt, in Wien vor unserem Publikum zu spielen. Dass das jetzt einfach so vor einem zerbricht, ist kaum in Worte zu fassen", so Reichert. Trainerin Monique Tijsterman bemängelte die Leistungen vieler Spielerinnen und stellte fest, dass bei einer solch entscheidenden Partie nicht nur ein oder zwei Akteurinnen ihre Top-Form abrufen dürfen.
Ein Blick auf die Schweizer Handball-Elite
In der Zwischenzeit glänzt Tabea Schmid, die 19-jährige Kreisläuferin der Schweizer Nationalmannschaft, während der EM in Slowenien. Bereits als eine der besten Spielerinnen bezeichnet, zeigt sie sich in ihren Auftritten angriffslustig und verteidigungsstark. Schmid, die auch eine Ausbildung zur Sekundarschullehrerin begonnen hat und leidenschaftlich das Klavier sowie die Querflöte spielt, sorgt für ein bemerkenswertes Gleichgewicht zwischen Sport und Studium. Ihre Trainerin in Ljubljana, Vroni Keller, lobte Schmid für ihr Durchsetzungsvermögen und ihre Fähigkeit, das Team zu führen. Auch beim spannenden Unentschieden gegen Kroatien war sie, trotz eines schmerzhaften Nasenbruchs, ein entscheidender Faktor.
Die Endrunde der EM wurde für die österreichische Mannschaft nun zum organisatorischen Albtraum. Der Rückzug aus der Hauptrunde bedeutet nicht nur ein sportliches Fiasko, sondern schränkt auch die Zuschauerzahlen in der Wiener Stadthalle erheblich ein. Trotzdem versichert ÖHB-Generalsekretär Bernd Rabenseifner, dass die Fans weiterhin „Weltklassehandball“ erleben werden. Die nächste Herausforderung für die ÖHB-Mannschaft steht bereits im April an, wenn das WM-Quali-Play-off auf dem Programm steht. Der Druck wächst, denn einige Spielerinnen planen, sich zurückzuziehen, während auch der Trainervertrag von Tijsterman nach dieser Herausforderung auf dem Prüfstand steht. Die Weichen für eine Umstrukturierung innerhalb des Teams scheinen bereits in Bewegung zu sein.
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