Neuer Blick auf Otto Neurath: Ausstellung eröffnet am 30. Oktober!
Ab 30. Oktober zeigt die Startgalerie im musa eine Ausstellung zu Otto Neurath. Kuratorin Jelena Micić thematisiert seine wegweisenden Piktogramme und die politische Relevanz seiner Arbeit.

Neuer Blick auf Otto Neurath: Ausstellung eröffnet am 30. Oktober!
Am 30. Oktober 2025 wird in der Startgalerie im musa die Ausstellung „Gesellschaft & Wirtschaft – Zeitgenössische Positionen zu Otto Neurath“ eröffnet. Diese wird von der Kuratorin und Künstlerin Jelena Micić geleitet und setzt sich mit den bahnbrechenden Ideen und Arbeiten von Otto Neurath auseinander, einem Pionier der Bildstatistik.
Die Ausstellung stellt die faszinierenden Piktogramme und Mengenbilder in den Vordergrund, die Neurath zwischen 1927 und 1934 im Wiener Rathaus präsentierte. Diese Präsentation fand in der damals innovativen Ausstellungsarchitektur von Josef Frank statt. Ein zentrales Element der Schau ist die Entwicklung von Neuraths „Wiener Methode der Bildstatistik“, die zur universellen Bildsprache „Isotype“ (International System of Typographic Picture Education) führte.
Innovative Ansätze und Künstler
In einem nachhaltigen Ansatz rekonstruiert Micić das ursprüngliche Ausstellungsdisplay mithilfe von recyceltem Kunststoff, in Kooperation mit der Firma Fantoplast. Die Ausstellung lädt außerdem mehrere eingeladene Künstler ein, darunter Vasilena Gankovska, Natalia Gurova, Florian Mayr und mirko nikolić, die mit ihren Arbeiten auf Neuraths Einfluss und die politischen sowie emanzipatorischen Grundlagen seiner Ansichten eingehen.
Otto Neurath, der mit den Worten „Wer (…) das persönliche Leben ernstlich ändern will, muss die Machtverhältnisse, die gesamte Gesellschaftsordnung ändern wollen“ in die Geschichte einging, bleibt ein inspirierendes Vorbild für eine Demokratisierung des Wissens. Die Ausstellung thematisiert somit nicht nur historische, sondern auch gegenwärtige Fragestellungen.
Begleitende Ausstellungen und Vorträge
Eine weitere relevante Ausstellung zum Thema wird im Wien Museum ab dem 6. November unter dem Titel „Wissen für alle. ISOTYPE – die Bildsprache aus Wien“ zu sehen sein. Diese Ausstellung, die bis zum 5. April 2026 läuft, beleuchtet die Ursprünge im Roten Wien, die Internationalisierung von Isotype und deren aktuelle Bedeutung für Wissensvermittlung, Grafikdesign und Kunst. Die Kuratoren dieser Ausstellung sind Günther Sandner, Werner Michael Schwarz und Susanne Winkler.
Im Rahmen der Ausstellung hält der Politikwissenschaftler Günther Sandner am 6. November eine „Wiener Vorlesung“ im Wien Museum zum Thema „Demokratisierung des Wissens – Isotype und Otto Neurath“.
Eine Jubiläumsausstellung mit dem Titel „Was wäre Wien“, die seit Ende September im Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum stattfindet, thematisiert außerdem Neuraths Vision eines „Museums der Gegenwart“. Informationen zu Otto Neurath sind in dieser Schau unter dem Buchstaben N zu finden.
Die Ausstellungen bieten somit eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Erbe Otto Neuraths und dessen bedeutenden Einfluss auf die moderne Bildstatistik und Wissensvermittlung.