NEOS: Regierung muss beim Diversifizieren mehr aufs Gas drücken
NEOS begrüßen, dass sich ÖVP und Grüne nach viel zu langer Verzögerung und endlosen taktischen Spielchen endlich auf ein Erneuerbaren-Gase-Gesetz geeinigt haben. „Österreich braucht dringend ein Erneuerbaren-Gase-Gesetz als Beitrag zur Diversifikation der Gasversorgung“, sagt NEOS-Energiesprecherin Karin Doppelbauer. „Das ist notwendig, um uns vom russischen Gas unabhängig zu machen, die Versorgung sicherzustellen und die Energiewende zu schaffen. Der Plan ist aber zu unambitioniert. Es gebe hier mehr Möglichkeiten, die Wertschöpfung im eigenen Land zu steigern.“
Wissenschaftliche Untersuchungen haben klar belegt, dass in Österreich ein Biogas-Anteil von bis zu 10 Terrawattstunden pro Jahr möglich wäre. Doppelbauer: „Die geplanten 7,5 Terawattstunden bis 2030 sind also deutlich zu wenig und kommen zu spät. Darüber hinaus muss endlich auch das Potenzial von Geothermie entfesselt werden. Dieser Baustein wird von der Regierung leider völlig vernachlässigt. Nach zwei Jahren Tatenlosigkeit will sie jetzt einen viel zu kleinen Schritt setzen.“
Um Österreich aus Putins Würgegriff zu befreien, brauche es weit mehr Anstrengungen, so Doppelbauer: „Ich fordere die Regierungsparteien daher dringend auf, nächste Woche im Nationalrat unseren Antrag zu unterstützen und gemeinsam endlich den gesetzlichen Ausstieg aus dem Russengas auf den Boden zu bringen.“
In Österreich wird schon seit vielen Jahren über die Diversifizierung der Gasversorgung diskutiert. Vor allem die Abhängigkeit von russischem Gas sorgt immer wieder für politische Debatten. Mit dem Erneuerbaren-Gase-Gesetz sollen erneuerbare Gase, wie beispielsweise Biogas oder Wasserstoff, gefördert und verstärkt in die Gasversorgung integriert werden.
Laut wissenschaftlichen Untersuchungen wäre es möglich, in Österreich jährlich bis zu 10 Terrawattstunden Biogas zu produzieren. Die geplante Zielmarke bis 2030 liegt jedoch bei nur 7,5 Terrawattstunden. Dies wird von NEOS als zu wenig und zu spät kritisiert. Die Partei fordert zudem, dass auch das Potenzial der Geothermie stärker genutzt wird, da dieses von der Regierung vernachlässigt wurde.
Die Diversifizierung der Gasversorgung hat nicht nur politische und wirtschaftliche Auswirkungen, sondern auch eine ökologische Bedeutung. Erneuerbare Gase sind klimafreundlicher als fossile Brennstoffe und tragen somit zur Energiewende bei.
Die unten stehende Tabelle zeigt einen Vergleich der geplanten Zielwerte für erneuerbare Gase im Erneuerbaren-Gase-Gesetz mit den technisch möglichen Werten laut wissenschaftlichen Untersuchungen:
Geplante Ziele bis 2030 | Technisch möglich | |
---|---|---|
Biogas | 7,5 Terrawattstunden | bis zu 10 Terrawattstunden |
Wasserstoff | – | nicht angegeben |
NEOS fordert die Regierungsparteien auf, ihren Antrag im Nationalrat zu unterstützen und einen gesetzlichen Ausstieg aus dem russischen Gas herbeizuführen. Dies soll Österreich von der Abhängigkeit befreien und die Versorgung sicherstellen. Es bleibt abzuwarten, ob die Forderungen von NEOS Gehör finden und ob weiterhin politische Diskussionen zur Diversifizierung der Gasversorgung in Österreich stattfinden werden.
Quelle: Parlamentsklub der NEOS / ots