
Am 7. November 2024 wurde in Wien die Leiche eines 70-jährigen Mannes entdeckt, die zahlreiche Stich- und Schnittverletzungen aufwies. Der Hausarzt des Opfers hatte Alarm geschlagen, da er den Patienten über eine Woche nicht erreichen konnte. Daraufhin öffnete die Feuerwehr die Wohnungstür und machte den schockierenden Fund: Der Mann hatte offensichtlich um sein Leben gekämpft, was die Abwehrverletzungen an seinen Händen und Unterarmen belegen.Kleine Zeitung berichtet, dass das Gesicht des Verstorbenen mit einem Kopfpolster abgedeckt war, was die Umstände seines Todes noch mysteriöser erscheinen lässt.
Besonders auffällig waren die blutgetränkten Sneakers, die in der Wohnung des Opfers gefunden wurden und auf einen 27-jährigen Afghanen als Tatverdächtigen hindeuteten. Der Mann hatte mehrere Jahre bei dem Pensionisten gelebt, der ihn finanziell unterstützt hatte, jedoch zuletzt zum Auszug aufgefordert, da der 27-Jährige weder über eine regelmäßige Beschäftigung noch eine Ausbildung verfügte.
Festnahme und psychische Probleme
Der Tatverdächtige konnte am 8. November festgenommen werden und hatte ein 30 Zentimeter langes Messer in seiner Jacke. Eine Schnittwunde an seiner linken Hand stammte vermutlich von der Tatausführung. Nach seiner Festnahme äußerte der 27-Jährige, "der Teufel" habe ihm befohlen, den Mann "aus der Welt zu schaffen". Er bezeichnete das Opfer als "Feind" und behauptete, der Großteil der Stiche sei von "dem Teufel selbst" ausgeführt worden. Dies wirft die Frage auf, inwieweit psychische Erkrankungen eine Rolle bei solchen extreme Gewalttaten spielen können.
Nach Aussagen in der Literatur leidet ein beträchtlicher Teil der Täter an psychischen Erkrankungen. Studien zeigen, dass 15% aller Gewalttaten durch psychische Probleme erklärbar sind, wobei bei Mord und Totschlag der Anteil psychisch Kranker zwischen 50% und 90% liegt.SWR weist darauf hin, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht gefährlicher sind als psychisch gesunde Personen. Dennoch erhöhen bestimmte Erkrankungen wie Schizophrenie das Risiko für Gewalttaten erheblich, da psychotische Menschen in bestimmten Umständen gewalttätig werden können, insbesondere wenn sie auch Substanzen missbrauchen.
Zusammenhänge und Auswirkungen
Zusätzlich ist bekannt, dass psychisch Erkrankte oft selbst Opfer von Gewalt werden. Eine Studie von Universitäten in North Carolina, Arizona und Duke stellte fest, dass fast ein Drittel der psychisch erkrankten Erwachsenen in ihrem Leben Gewalt erfahren haben.Psylex berichtet von der Notwendigkeit, sowohl die Suchtproblematik als auch die zugrunde liegenden psychischen Erkrankungen zu behandeln, um das Risiko für Gewalt zu senken. Zu den präventiven Maßnahmen gehören auch Früherkennungszentren, die bei der Abklärung von Psychosen helfen können.
Der Fall des 70-jährigen Mannes ist ein erschreckendes Beispiel für die Komplexität von psychischer Gesundheit und Gewalt. Wahnvorstellungen und psychische Erkrankungen könnten drei der elementaren Faktoren im Verhalten des Tatverdächtigen gewesen sein. Dies verdeutlicht, dass eine rechtzeitige Behandlung und Intervention nicht nur das Leben der Betroffenen, sondern auch das von potenziellen Opfern schützen kann.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung