Beim Österreichischen Anti-Korruptionstag 2024, der im Josephinum in Wien stattfand, stand das Thema „Maschine vs. Moral“ im Mittelpunkt. Das Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK) organisierte die Veranstaltung, die von 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der öffentlichen Verwaltung besucht wurde.
Moral und Ethik wurden als entscheidende Faktoren hervorgehoben, um den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) im Rahmen von Integrität und Compliance zu regeln. Mathias Vogl, Sektionschef im Innenministerium, betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung von Moral, Ethik, Integrität und Compliance als Leitprinzipien für die Nutzung von KI. Gleichzeitig wies Otto Kerbl, Direktor des BAK, darauf hin, dass diese Prinzipien auch für die Verhinderung von Korruption von großer Bedeutung seien.
Die Österreichische KI-Strategie und der „AI Act“, der vom europäischen Parlament verabschiedet wurde, unterstreichen die Bedeutung von Integrität und Compliance im Umgang mit KI. Doch wie kann KI die Gesellschaft revolutionieren? Dieser Frage widmete sich der Autor, Historiker und Journalist Philipp Blom in seiner Keynote-Rede mit dem Titel „Die Geister, die ich rief. KI und Gesellschaft“. Er machte darauf aufmerksam, dass KI nicht nur Arbeitsplätze verändert, sondern auch soziale Beziehungen und persönliche Wahrnehmungen beeinflussen kann.
Ein hochkarätig besetztes Panel diskutierte die Entwicklung von Demokratien unter dem Einfluss von KI. Expertinnen und Experten wie Verena Dorner, Peter Knees, Michael Funk und Helmut Leopold beleuchteten verschiedene Aspekte dieser Thematik. Sabine Köszegi, Mitglied des AI Advisory Boards der österreichischen Bundesregierung, skizzierte Möglichkeiten der Nutzung von KI in der öffentlichen Verwaltung und betonte die menschenzentrierte Perspektive des Themas.
Die Diskussion über die Chancen und Risiken von KI in der öffentlichen Verwaltung wurde von Bettina Knötzl, der Präsidentin des Beirates von Transparency International Austrian Chapter, moderiert. Gabriele Bolek-Fügl, Michael Wiesmüller, Günter Horniak und Klaus Steinmaurer brachten ihre Expertise in die Debatte ein. In einer Pause präsentierte ein Doktorand der TU Wien ein praktisches Beispiel für den Einsatz von KI, indem er Stellungnahmen im Rahmen eines Gesetzgebungsprozesses zusammenfasste.
Eine Zusammenfassung des 15. Anti-Korruptionstages wird demnächst als Broschüre auf der Website des BAK veröffentlicht. Die Veranstaltung zeigte, wie KI als Gamechanger für Integrität und Compliance dienen kann und verdeutlichte die Bedeutung von Moral, Ethik und persönlichem Engagement im Umgang mit dieser Technologie.
Quelle: Bundesministerium für Inneres / ots