Marie-Luise Angerer – eine feministische Pionierin ist tot
Die international renommierte Medienwissenschaftlerin Marie Luise Angerer ist am 2. März 2024 im Alter von 66 Jahren nach langer schwerer Krankheit verstorben. Geboren 1958 in Bregenz, zählte sie zu den wichtigsten feministischen Medien- und Kulturwissenschaftlern des Landes und hat mit ihrer Arbeit innovative Zugänge in den Kulturwissenschaften geschaffen. Obwohl sie den Großteil ihrer akademischen Laufbahn in Deutschland verbracht hat, blieb sie Österreich als Universitätsrätin der Kunstuniversität Linz von 2018 bis 2023 verbunden.
Besonders bekannt wurde Angerer für ihre Studien und wissenschaftlichen Arbeiten zu Körpertheorien im Zusammenhang mit Medientechnologien. Bereits 1999 veröffentlichte sie das Buch „Body Options“, in dem sie den Körper in Verbindung mit Digitalisierung und virtuellen Räumen in den Fokus ihrer Forschung stellte. Ihre wegweisenden Forschungen machten sie zu einer Pionierin auf diesem Gebiet.
Eva Blimlinger, Kultur- und Wissenschaftssprecherin der Grünen, äußerte sich tief bestürzt über den frühen Tod von Marie Luise Angerer. Sie betonte Angerers Einsatz für die Förderung und Unterstützung von Kolleginnen und erwähnte ihre Rolle als Mentorin für Doktorandinnen und solche, die den Weg in die Wissenschaft eingeschlagen haben. Angerer war immer an der Schnittstelle zwischen Medien, Kunst und Wissenschaft tätig, was sich unter anderem in ihren Professuren an der Kunsthochschule für Medien in Köln (2000 bis 2015) und an der Universität Potsdam zeigte. Sie war sehr engagiert darin, neue Strukturen aufzubauen, wie beispielsweise als Sprecherin des Graduiertenkollegs „Sensing: Das Wissen Sensibler Medien“, das sie 2018 gemeinsam mit Kollegen gründete.
Der Verlust von Marie Luise Angerer wird von vielen als herber Schlag für die feministische Medien- und Kulturwissenschaft empfunden. Ihre wegweisenden Arbeiten werden jedoch weiterhin ihren Platz in der Forschung und im akademischen Diskurs haben.
Tabelle:
Marie Luise Angerer – wichtige Meilensteine
Jahr | Ereignis |
---|---|
1958 | Geburt in Bregenz |
1999 | Veröffentlichung des Buches „Body Options“ |
2000 | Professur an der Kunsthochschule für Medien in Köln |
2015 | Ende der Professur an der Kunsthochschule für Medien in Köln |
2018 | Gründung des Graduiertenkollegs „Sensing: Das Wissen Sensibler Medien“ |
2018 | Beginn der Tätigkeit als Universitätsrätin der Kunstuniversität Linz |
2023 | Ende der Tätigkeit als Universitätsrätin der Kunstuniversität Linz |
Der Tod von Marie Luise Angerer hinterlässt eine große Lücke in der feministischen Medien- und Kulturwissenschaft. Ihr Wirken wird jedoch weiterhin bedeutend sein und ihren Einfluss auf die Forschung und den akademischen Diskurs fortbestehen lassen. Unsere Gedanken sind bei ihrem Partner, ihrer Familie und ihren Kolleginnen und Kollegen in dieser schweren Zeit.
Quelle: Grüner Klub im Parlament / ots