DeutschlandGesellschaftKulturMedienWien

Manga und Identität: Neue Ausstellung im MAK Wien beleuchtet Jugendkultur

Am 1. April 2025 eröffnet die Ausstellung "Girl meets Manga" im MAK Kunstblättersaal in Wien. Diese faszinierende Schau thematisiert die Rolle von Manga in der Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsfindung von Jugendlichen. Kuratorin Mio Wakita-Elis, die in Tokio aufwuchs, hebt hervor, dass es bisher an einer derartigen Veranschaulichung gefehlt habe. Sie will aufzeigen, wie Manga-Figuren Alternativen zu traditionellen Geschlechterrollen bieten. In der Vergangenheit waren Mädchen in Tokio oft aufgefordert, niedlich und brav zu sein, was durch die Darstellung in Manga herausgefordert wird.

Mio Wakita-Elis selbst hatte als Kind ein Manga-Verbot und konnte nur heimlich Manga konsumieren. Auch ihren eigenen Kindern hat sie lange Zeit den Zugang zu diesen Medien verwehrt. Mit der Ausstellung möchte sie nun einen neuen Blick auf die idealisierten und oft sexualisierten Frauenbilder in Manga werfen, die mittlerweile eine breitere Diversität erreicht haben. Dies unterstützt die Auseinandersetzung mit Themen wie Feminismus, Konsum und Globalisierung.

Einblick in die Ausstellung

Die Präsentation beginnt mit einem großformatigen Foto eines Kinderzimmers, das den Besuchern einen ersten Eindruck vermittelt. Schaukästen mit Alltagsobjekten veranschaulichen die gesellschaftlichen Diskurse der damaligen Zeit. Die Auswahl der Manga reicht von Klassikern wie "Die Rosen von Versailles" bis zu modernen Titeln, die neue Perspektiven bieten.

Kurze Werbeeinblendung

Die Ausstellung wird von Klängen Tokios begleitet — Straßenlärm und Musik aus Wakita-Elis’ Kindheit schaffen eine besondere Atmosphäre. Audiobeiträge von Wienerinnen am Ende der Ausstellung gewähren Einblicke in deren Biografien und den Einfluss, den Manga auf ihr Leben hatte.

Manga in der Jugendkultur

Manga und Anime sind feste Bestandteile der modernen Jugendkultur. Laut einer Studie des Instituts für Medienforschung von 2022 konsumieren über 70% der Jugendlichen in Deutschland regelmäßig Manga oder Anime, wobei besonders Jugendliche unter 18 Jahren eine hohe Begeisterung zeigen. Diese Medien, die oft in einem charakteristischen Stil mit großen Augen und dynamischen Szenen dargestellt werden, ermöglichen eine Auseinandersetzung mit Themen wie Identitätsfindung, Freundschaft und gesellschaftlichen Herausforderungen. Besonders die komplexen Handlungsstränge und die tiefgründigen Charakterentwicklungen ziehen junge Menschen an.

Beliebte Titel wie "One Piece", "Death Note" und "Naruto" zeigen, wie vielschichtig diese Kultur ist. Zugleich bieten Veranstaltungen wie Manga-Lesegruppen und Cosplay-Wettbewerbe Möglichkeiten, die Leidenschaft für Manga und Anime in der Jugendarbeit zu fördern.

Die Ausstellung "Girl meets Manga" ist vom 2. April bis 17. August 2025 im MAK Wien zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Dienstag von 10 bis 21 Uhr und von Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Die Schau versucht nicht nur, den Einfluss von Manga auf Individuen zu zeigen, sondern auch ein breiteres gesellschaftliches Verständnis für dieses bedeutende kulturelle Phänomen zu schaffen.

Kleine Zeitung berichtet, dass die Ausstellung für viel Gesprächsstoff sorgen wird und viele persönliche Bezüge zu den Themen aufweist. Auch die Comic Gesellschaft hebt die Bedeutung dieser Schau zur Veranschaulichung der Rolle von Manga in der weiblichen Identitätsfindung hervor. Ein tiefgehender Einblick in die Jugendkultur, wie ihn der Jugendleiter Blog beschreibt, wird in dieser Ausstellung eindrucksvoll abgebildet.


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Kultur
In welchen Regionen?
MAK Kunstblättersaal, Wien
Genauer Ort bekannt?
MAK Kunstblättersaal, Wien, Österreich
Beste Referenz
kleinezeitung.at
Weitere Quellen
comicgesellschaft.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"