
Am 29. März 2025 kam es an der Universität Wien zu einem gewaltsamen Vorfall, bei dem rund 30 Linksextremisten, darunter Mitglieder des Kommunistischen StudentInnenverbands (KSV-LiLi), versuchten, zwei Vertreter des Rings Freiheitlicher Studenten (RFS) an ihrer Kandidatur für die ÖH-Wahlen zu hindern. Laut OTS wurden die RFS-Vertreter beim Unterschriftensammeln umzingelt, bedrängt und attackiert. Dabei versuchten die Angreifer, die Unterschriftenlisten zu entwenden.
FPÖ-Studentensprecher NAbg. Manuel Litzke äußerte über den Vorfall sein Entsetzen und kritisierte die Gewalt sowie die Einschüchterungsversuche durch linksextreme Gruppen. Im Rahmen seiner Kritik betonte er, dass die Spitzenkandidatin des KSV-LiLi aktiv an dem Angriff beteiligt war. Litzke forderte einen respektvollen Umgang mit Demokratie und Meinungsfreiheit sowie eine sofortige Untersuchung des Vorfalls und harte Konsequenzen für die Verantwortlichen.
Politische Kultur und Linksextremismus
Die Vorfälle an der Universität Wien werfen ein Schlaglicht auf die gegenwärtige politische Kultur an Hochschulen. Litzke äußerte klare Bedenken über den Zustand dieser Kultur und kritisierte speziell die SPÖ-Wissenschafts- und Forschungsministerin Holzleitner für ihr Nichtstun angesichts des anwachsenden Linksextremismus an Hochschulen. Er betonte die Notwendigkeit freier und fairer Wahlen und lobte gleichzeitig die Standhaftigkeit der RFS-Vertreter, die trotz der Angriffe weiterhin für eine starke studentische Vertretung eintreten.
Der Umgang mit Linksextremismus hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, auch wenn die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema im Vergleich zu Rechtsextremismus hinterherhinkt. bpb hebt hervor, dass die Wahrnehmung von Linksextremismus in der Gesellschaft teils uneinheitlich ist. So wird gewaltsames Verhalten oft weniger problematisch wahrgenommen als rechtsgerichtete Gewalt. Dies könnte teilweise durch ein gewisses Verständnis für linke Gewalt, insbesondere in Notwehrsituationen, bedingt sein.
Statistische Einordnung von Extremismus
Die wissenschaftliche und öffentliche Debatte über Linksextremismus wird auch durch die jährlichen Statistiken des Bundeskriminalamts (BKA) beeinflusst, die eine differenzierte Betrachtung der Gewalttaten erforderlich machen. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 3.847 linksextremistische und 20.967 rechtsextremistische Straftaten verzeichnet. Während linksextremistische Gewalttaten von 987 im Jahr 2021 auf 602 im Jahr 2022 gesunken sind, zeigen die rechtsextremistischen Gewalttaten eine andere Tendenz, mit höherer Gewaltintensität und größeren Zahlen, etwa 1.016 im Jahr 2022. bpb weist darauf hin, dass gewaltbereite linksextreme Gruppen häufig gegen Polizisten und Rechtsextremisten agieren, was die öffentliche Wahrnehmung beeinflusst.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vorfälle an der Universität Wien nicht isoliert betrachtet werden können. Sie spiegeln eine breitere Debatte über das Verständnis und die Wahrnehmung von Linksextremismus in der Gesellschaft wider. Die Konsequenzen des jüngsten Vorfalls könnten weitreichend sein und mahnen zu einem differenzierten Umgang mit dem Thema Extremismus insgesamt.
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