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Am 7. Dezember 2024 feierte die Volksoper in Wien die Premiere von Ralph Benatzkys bekanntester Operette "Im weißen Rössl". Die Inszenierung des designierten Direktors Jan Philipp Gloger sorgte für gemischte Eindrücke, wobei das Publikum mit seiner Begeisterung die Atmosphäre auflebte. Wie vienna.at berichtete, war das Bühnenbild absichtlich antiquiert, was den Charme des Wolfgangsees in die Volksoper brachte. Es entfaltet sich ein komplexer Liebesreigen rund um den Zahlkellner Leopold und die Wirtin Josepha Vogelhuber, mit prominenten Besetzungen, unter anderem von Götz Schubert und Annette Dasch.
Ein Spiel zwischen Klischees und modernen Akzenten
Die Aufführung beleuchtet traditionelle Klischees über Deutsch-Österreichische Beziehungen und nutzt dabei eine Mischung aus Dialekten, die von Gloger clever eingesetzt werden. Besonders erwähnenswert ist der Einfluss der Dialekte und die Auswahl der Schauspieler, die stereotype Vorstellungen sowohl bedienen als auch hinterfragen. In einem witzig-gelösten Moment wird das Thema Übertourismus angesprochen, das von Gloger im letzten Drittel der Aufführung thematisiert wird, was das Stück auf eine neue Ebene hebt und relevante gesellschaftliche Fragen aufwirft, wie volksoper.at hinweist.
Die Aufführung überzeugt nicht nur durch ihre musikalische Auswahl, die auf eine jazzigere Urfassung zurückgreift, sondern auch durch die bemerkenswerten Leistungen der Opernsänger. Während sich die ersten beiden Stunden in den klassischen Operettenstrukturen verlieren, kommt die Dekonstruktion und das Aufbrechen der Genregrenzen im letzten Drittel stärker zur Geltung. Dabei bleibt dennoch der charmante und lockere Zugang zur Operette spürbar, was das Publikum in die Nostalgie des Salzkammerguts entführt, obwohl einige kritische Akzente nicht lange auf sich warten lassen.
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