Die Möbelkette Kika/Leiner hat ihren Sanierungsplan zurückgezogen und Insolvenz angemeldet, nachdem sie keinen Investor finden konnte. Der Konkurs betrifft etwa 1.350 Mitarbeiter, die nun um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen. Insolvenzverwalter Volker Leitner gab bekannt, dass die noch vorhandenen Bestände in den 17 Filialen abverkauft werden, die bald geschlossen werden sollen. Die finanzielle Krise des Unternehmens zieht sich bereits seit Jahren hin, geprägt von mehreren Eigentümerwechseln und zuletzt dem Verkauf der Immobilien und des operativen Geschäfts.
Die Auswirkungen der Insolvenz sind dramatisch: Viele Kunden, die Anzahlungen für Möbel geleistet haben, stehen nun vor dem Verlust ihrer Gelder. Wegen der gesetzlichen Vorgaben können diese Beträge nicht zurückerstattet werden, was viele Betroffene in finanziellen Notlagen zurücklässt. Laut einem Bericht von Salzburg24 müssen die geschädigten Kunden ihre Forderungen beim Landesgericht St. Pölten anmelden, ohne dass Härtefälle berücksichtigt werden. Der Insolvenzverwalter rät daher den wütenden Kunden, ihren Unmut nicht an den Mitarbeitern auszulassen, die selbst unter den Bedingungen der Insolvenz leiden.
Wütende Kunden und betroffenes Personal
Die Situation in den Filialen hat sich zugespitzt. Berichten zufolge beschimpfen frustrierte Kunden die Angestellten, die ihrer eigenen finanziellen Unsicherheit ausgesetzt sind. Eine Kundin aus Wien berichtete von verbalen Angriffen und sogar beleidigenden Äußerungen gegenüber den Mitarbeitern. Wie der Kurier berichtete, gehört es zu den Beschwerden, dass Mitarbeiter als „Huren“ beschimpft wurden. Solche Vorfälle unterstreichen die Schwierigkeiten, denen die Angestellten nun gegenüberstehen, während sie versuchen, die Geschäfte unter enormem Druck aufrechtzuerhalten.
Mit dem Konkurs von Kika/Leiner wird der Konkurrenzdruck im Möbelhandel weiter zunehmen. Marktforscher haben herausgefunden, dass die Marktanteile von XXXLutz und Ikea bereits dominieren, während Kika/Leiner zuletzt nur noch einen bescheidenen Anteil von 13 Prozent aufwies. Es ist zu erwarten, dass die zahlreichen geschädigten Kunden und die bevorstehenden Schließungen der Filialen die Struktur des heimischen Möbelmarktes nachhaltig beeinflussen werden.
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