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Junge Terroristen auf TikTok: Neue Gefahr für Europa?

Der jüngste Anschlag in Villach wird von Terrorismusexperte Peter R. Neumann als Teil einer jihadistischen Welle eingeordnet, die sich bereits seit Monaten abzeichnet. In einer Analyse äußerte Neumann, dass die Täter einen „neuen Typus“ darstellen, der stark von der Online-Radikalisierung geprägt ist. Die Radikalisierung erfolgt vornehmlich über Plattformen wie TikTok, wo islamistische „Influencer“ eine große Anhängerschaft gewinnen und junge Leute anziehen. Neumann warnt, dass sich im digitalen Raum eine Gewaltfantasie entfaltet, die schneller wirkt als bisher, besonders bei jungen Menschen, die oft unter psychischen Vorbelastungen leiden. Bei dem Vorfall in Villach sowie einem ähnlichen Anschlag in München, bei dem ein Kleinkind und dessen Mutter starben, ist die Motivation durch das Internet noch deutlicher zu erkennen, als bei früheren Taten. Die Sicherheitsbehörden sehen sich mit dieser neuen, schnell agierenden Bedrohung konfrontiert, die eine enge Überwachung der sozialen Netzwerke erfordere, so Neumann in seinem Buch „Die Rückkehr des Terrors: Wie uns der Dschihadismus herausfordert“, welches letzten Herbst erschien. Für die großen Plattformen fordert er striktere Maßnahmen.

Die aktuelle Situation wird außerdem durch den Messerangriff in Solingen und den verhinderten Anschlägen auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien verstärkt. Hierbei wird die Frage nach den Jugendlichen aufgeworfen, die verstärkt über TikTok radikalisiert werden. Etwa zwei Drittel der verhafteten Verdächtigen in Westeuropa sind Teenager zwischen 13 und 19 Jahren. Diese jüngeren Tätern radikalisierten sich zunehmend eigenständig online, ohne eine direkte Anleitung durch radikale Gruppen oder Prediger. Neumann beschreibt, wie eine spiralförmige Radikalisierung über soziale Medien zu gewaltverherrlichenden Inhalten führt und schließlich zu konkreten Angriffsplänen anregen kann. Solche Entwicklungen zeigen die Dringlichkeit, umfassendere und präzisere Präventionsstrategien zu entwickeln, um diese rapide wachsende Bedrohung durch junge, online radikalisierte Individuen zu bekämpfen, berichtete die NZZ.

Während die Anzahl der kleineren islamistischen Anschläge in Westeuropa seit dem letztem Oktober dramatisch gestiegen ist, sieht Neumann auch einen unmittelbaren Zusammenhang mit dem Gaza-Konflikt. Es sind bereits sechs kleinere Anschläge und über zwanzig versuchte Terroreingriffe registriert worden, was auf eine besorgniserregende Zunahme hindeutet. Besonders online radikalisierte Einzelpersonen, auch als „lone wolves“ bezeichnet, stellen eine immer bedeutendere Herausforderung dar. Neumann warnt, dass diese Entwicklungen ein potenzielles Vorzeichen für eine größere Welle von Terroranschlägen darstellen könnten, die unbedingt verhindert werden muss. Die Bedrohung durch diese neuen Täter erfordert ein schnelles Handeln der Sicherheitsbehörden, um die radikalisierte Jugend zu erreichen und gefährliche Ideologien einzudämmen.

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Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Terrorismus
In welchen Regionen?
Villach, Wien, Ternitz, Schaffhausen, Thurgau, Zürich
Genauer Ort bekannt?
Villach, Österreich
Gab es Verletzte?
2 verletzte Personen
Festnahmen
1
Ursache
Online-Radikalisierung, Persönliche Krise
Beste Referenz
oe24.at
Weitere Quellen
nzz.ch

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