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Junge Menschen fordern mehr Inklusion: Politik diskutiert bei Österreichischer Jugendkonferenz

"Ergebnisse der Jugendkonferenz: Welche politischen Empfehlungen haben junge Menschen für mehr Inklusion in Österreich formuliert?"

Junge Menschen aus ganz Österreich und Südtirol haben sich bei der 5. Österreichischen Jugendkonferenz in Graz zusammengetan, um politische Empfehlungen zu erarbeiten. Das Hauptthema war der Abbau von Barrieren für junge Menschen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, im Alter von 15 bis 30 Jahren, setzten sich intensiv mit dem Youth Goal #3 "Inklusive Gesellschaften" auseinander und diskutierten die Hindernisse und Barrieren, mit denen sie im Alltag konfrontiert sind. Anschließend formulierten sie rund 50 Empfehlungen, die darauf abzielen, mehr Inklusion im Bildungsbereich, auf dem Arbeitsmarkt, in der Freizeitgestaltung sowie in den Bereichen Wohnen und Gesundheit zu schaffen.

Am letzten Tag der Konferenz fand ein Dialog mit den Landesrätinnen für Jugend statt, bei dem die Forderungen der Jugendlichen diskutiert wurden. Die Teilnehmenden übergaben ihre Ergebnisse den Landesrätinnen, darunter Simone Schmiedtbauer (Steiermark), Sara Schaar (Kärnten), Wolfgang Hattmannsdorfer (Oberösterreich) und Astrid Mair (Tirol). In Bezug auf den Arbeitsmarkt forderten die Jugendlichen unter anderem die Politik auf, Unternehmen, die geschützte Arbeitsplätze nicht besetzen, stärker zur Verantwortung zu ziehen und die Ausgleichs-Taxe zu erhöhen. Auch ein Verbot unbezahlter Praktika wurde gefordert, da dies insbesondere Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien den Einstieg in die Berufswelt erschwert.

Des Weiteren setzten sich die jungen Menschen dafür ein, dass bundesweit Beratungsstellen im Bereich Wohnen eingerichtet werden, die beispielsweise Mietverträge in einfache Sprache übersetzen. Die Forderung nach einem inklusiven Bildungssystem, wie es in der UN-Behindertenrechtskonvention vorgesehen ist, sowie verstärkte Maßnahmen im Bereich non-formaler Bildung gehörten ebenfalls zu den zentralen Ergebnissen der Konferenz. Die Jugendlichen betonten die Notwendigkeit von Materialien in einfacher Sprache, barrierefreien Räumen und kostenlosen Freizeitaktivitäten, um allen Jugendlichen die Teilhabe an Angeboten von Jugendzentren und Jugendorganisationen zu ermöglichen.

Die politischen Empfehlungen der Jugendlichen werden nun in die Arbeit der Bundesjugendvertretung (BJV) einfließen und sowohl auf nationaler als auch auf Landes- und EU-Ebene vertreten sein. Die Ergebnisse werden von den Europäischen Jugenddelegierten der BJV zu den EU-Jugendkonferenzen gebracht, um sie mit europäischen Entscheidungsträger*innen zu diskutieren. Die Jugendkonferenz ist Teil des EU-Jugenddialogs, der in Österreich bereits seit 10 Jahren von der BJV koordiniert wird, in Zusammenarbeit mit den Landesjugendreferaten und dem Bundeskanzleramt.

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