Am Samstagabend, dem 15. Dezember 2024, ereignete sich ein alarmierender Vorfall in Wien, als ein 14-jähriger Jugendlicher einen Polizisten attackierte. Dies geschah auf der Wienerbergstraße im Rahmen eines Polizeieinsatzes, der aufgrund des Verdachts auf den Besitz verbotener Waffen ausgelöst wurde. Bereits um 21.55 Uhr fiel einer Streife eine Gruppe von Jugendlichen auf, von denen einer mit einem Messer hantierte. Die Beamten schritten ein, doch die Jugendlichen leugneten zunächst den Besitz von Waffen. In der Scharmützel verletzte der 14-Jährige einen Polizisten und versuchte, zu fliehen, was jedoch von den Beamten vereitelt wurde. Bei der anschließenden Durchsuchung fanden sie ein Butterfly-Messer und einen Schlagring. Der Jugendliche gestand seine Taten, sieht sich jetzt Ermittlungen wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und Waffenbesitz ausgesetzt, wobei gegen ihn ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen wurde. Trotz der schwerwiegenden Vorwürfe bleibt er vorerst auf freiem Fuß, wie kosmo.at berichtete.
Zunahme von Messerangriffen
Der Vorfall in Wien spiegelt eine besorgniserregende Entwicklung wider, die auch in Deutschland zu beobachten ist. Laut einem Artikel der NZZ sind Messerangriffe durch Jugendliche in den letzten Jahren angestiegen. Insbesondere in Großstädten wird gemeldet, dass das Tragen von Messern unter jungen Leuten zunimmt. Statistiken aus Nordrhein-Westfalen zeigen, dass alleine dort 2019 fast 6.000 Gewalttaten mit Messern verzeichnet wurden. Während die Zahlen in den folgenden Jahren schwankten, ist die Zahl der schweren Verletzungen und Todesfälle im Zusammenhang mit diesen Angriffen gestiegen. Polizeigewerkschaftler berichten, dass die Brutalität der Angriffe zunimmt und dass Polizisten immer häufiger selbst Opfer von Messerattacken werden.
Junge Männer, oft unter dem Einfluss von Drogen oder in psychischen Ausnahmesituationen, greifen vermehrt zu Messern. Dies könnte teilweise auf veraltete Männlichkeitskonzepte zurückzuführen sein, die aggressives Verhalten und Bewaffnung als eine Form von Stärke darstellen. Experten fordern daher eine differenziertere Herangehensweise an solche Situationen, um die Sicherheit für alle Beteiligten zu gewährleisten. Die zunehmende Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen und die damit verbundenen Risiken stellen die Polizei vor große Herausforderungen, insbesondere wenn es um den richtigen Umgang mit gewalttätigen, manchmal auch psychisch instabilen Jugendlichen geht.