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Jugendliche in der Digitalfalle: Mediennutzung nach Corona besorgniserregend!

Am 6. April 2025 fand die Premiere des „Wiener Wissen“-Podcasts unter der Leitung von Elisabeth Oberzaucher statt. Die Soziologin Ulrike Zartler von der Universität Wien war zu Gast und diskutierte die weitreichenden Folgen der Corona-Pandemie auf Jugendliche und ihre Familien. Während ihrer Forschung begleitete Zartler 98 Familien, um die sozialen Ungerechtigkeiten zu beleuchten, die sich während der pandemiebedingten Isolation manifestierten. Ein zentrales Thema war der Schutz von Jugendlichen vor den negativen Auswirkungen sozialer Medien, die besonders während der Pandemie eine zentrale Rolle spielten. Der Podcast ist auf gängigen Plattformen verfügbar und lädt zu weiteren Diskussionen über die aktuelle Situation ein, die für viele Familien herausfordernd ist. Krone berichtet.

Die Bedeutung der sozialen Medien für Kinder und Jugendliche hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Eine aktuelle Studie der DAK mit dem Titel „Ohne Ende Online?!“ zeigt, dass über 1 Million Heranwachsender in Deutschland einen riskanten oder sogar krankhaften Medienkonsum aufweisen. Der Prozentsatz an 10- bis 17-Jährigen, die soziale Medien riskant oder krankhaft nutzen, liegt mittlerweile bei über 25%. Alarmierend ist, dass 4,7% der Befragten als süchtig gelten, was insgesamt 1,3 Millionen Betroffene entspricht. Diese Zahlen verdeutlichen die Gefahren, die mit einer übermäßigen Nutzung digitaler Medien verbunden sind. Tagesschau informiert darüber, dass der Anteil problematischer Social-Media-Nutzung in der Altersgruppe vor der Pandemie nur bei 11,4% lag. Zwischen 2019 und 2024 stieg dieser Anteil jedoch um alarmierende 126% an.

Die Dramatischen Auswirkungen der Mediennutzung

Die durchschnittliche Nutzungsdauer in sozialen Medien beträgt nunmehr 157 Minuten pro Tag, was etwa einer halben Stunde mehr ist als vor der Pandemie. Prof. Rainer Thomasius warnt, dass wir einem „Tsunami an Suchtstörungen“ bei Jugendlichen entgegenblicken. Die hohe Mediennutzung führt oft zur Vernachlässigung anderer Lebensbereiche, was sich negativ auf schulische Leistungen und persönliche Beziehungen auswirken kann.

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Jungen sind dabei stärker betroffen, mit 6% krankhafter Mediennutzung im Vergleich zu 3,2% bei Mädchen. Dies könnte damit zusammenhängen, dass Mädchen in der Pubertät häufig über ausgeprägtere soziale Kompetenzen verfügen. Außerdem zeigen 12% der Kinder und Jugendlichen problematisches Verhalten bei Computerspielen, während 3,4% der Befragten als krankhaft spielend eingestuft werden. Auch die Nutzung von Streamingdiensten weist mit 16% von problematischen Nutzern und 2,6% Abhängige besorgniserregende Zahlen auf.

Der Einfluss der Pandemie auf das Nutzungsverhalten

Die pandemiebedingte Isolation hat dazu geführt, dass junge Menschen digitale Medien verstärkt als Ablenkung und Unterhaltung nutzen. Isolation, Langeweile und der Mangel an Alternativen sind die Hauptgründe für die erhöhte Mediennutzung. Daten zeigen, dass 24,5% der befragten Kinder und Jugendlichen ein riskantes Nutzungsverhalten zeigen, und 6,5% ein pathologisches Verhalten aufweisen. Während die Nutzungszeiten sozialer Medien im Jahr 2023 leicht zurückgegangen sind, sind diese dennoch im Vergleich zu den Zeiten vor der Pandemie stark erhöht, was die anhaltende Problematik verdeutlicht. Ins Netz gehen berichtet von einer durchschnittlichen Nutzungszeit von 150 Minuten an Werktagen und 224 Minuten am Wochenende im Jahr 2023.

Junge Nutzer mit problematischer Social-Media-Nutzung zeigen signifikant häufigere Symptome wie Depressionen, Ängste, Stress und Defizite in der Emotionsregulation. Die Meldungen heranwachsender Gefahr, in eine Sucht abzurutschen, erfordern eine dringende öffentliche Diskussion und entsprechende Maßnahmen zur Prävention.

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Wien, Österreich
Beste Referenz
krone.at
Weitere Quellen
tagesschau.de

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