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Jodelnde Neuweltaffen: Über drei Oktaven und ihre Geheimnisse!

Neuweltaffen haben sich als überraschende Meister der Vokalisation erwiesen, die in der Lage sind, über drei Oktaven zu „jodeln“. Diese Erkenntnis stammt aus einer aktuellen Untersuchung, die unter der Leitung von Christian T. Herbst von der Universität Wien durchgeführt wurde. Die Studie wurde im Journal „Philosophical Transactions of the Royal Society B“ veröffentlicht und zeigt, dass diese Primaten spezielle anatomische Strukturen nutzen, um Frequenzsprünge zu erzeugen, die dem menschlichen Jodeln ähneln, jedoch weitreichender sind. Menschen dagegen haben diese Fähigkeit im Laufe der Evolution verloren, was den Neuweltaffen einen bemerkenswerten Vorteil in der Kommunikation verleiht. [Dolomitenstadt] berichtet, dass einige Affenarten, wie Klammeraffen und Totenkopfäffchen, besondere Gewebemembranen an den Stimmlippen aufweisen, die für diese außergewöhnlichen Klangwechsel verantwortlich sind.

Dieses Forschungsergebnis ist nicht nur eine wissenschaftliche Entdeckung, sondern könnte auch bedeutsame Implikationen für unser Verständnis der Kommunikationsfähigkeiten von nicht-menschlichen Primaten haben. Frühere Studien wiesen zwar auf die Rolle dieser speziellen Strukturen hin, jedoch blieb ihre Funktion unklar. Die jüngsten Ergebnisse ermöglichen nun einen genaueren Blick auf die Lautäußerungen der Affen. Das Untersuchungsteam stellte zwei Methoden der Lauterzeugung fest: eine, die den menschlichen Stimmlippen ähnelt, und eine andere, die durch die genannten Gewebemembranen charakterisiert ist und deutlich höhere Frequenzen erzeugt. [MyScience] hebt hervor, dass dies eine komplexere Art der Vokalisation ermöglicht, die keine komplizierten neuronalen Strukturen erfordert.

Anatomie der Lautäußerung

Die Anatomie des Kehlkopfs der Neuweltaffen trägt entscheidend zu ihrer klanglichen Vielfalt bei. Die dünnen, leichten Membranen an den Stimmlippen erweitern den Frequenzbereich ihrer Laute auf mehr als drei Oktaven. Während Menschen in der Lage sind, innerhalb einer Oktave zu „jodeln“, übertreffen Neuweltaffen diese Fähigkeit erheblich. Diese außergewöhnliche Anpassung ermöglicht es ihnen, komplexe Klangmuster zu kreieren und damit potenziell auch miteinander zu kommunizieren. Die Forschung lässt allerdings die Frage offen, in welchen Situationen diese „Jodellaute“ genau eingesetzt werden. [Dolomitenstadt] stellt fest, dass weitere Untersuchungen nötig sind, um die Funktionen und die Bedeutung dieser Laute im sozialen Kontext der Affen zu verstehen.

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Ein interessanter Vergleich zeigt sich, wenn man die Lautäußerungen der Neuweltaffen mit der Kommunikation anderer Primaten, wie Schimpansen, betrachtet. Während Schimpansen eine Vielzahl von Rufen generieren können, die in strukturierter Form verwendet werden, bieten Neuweltaffen eine noch rudimentärere Form der Kommunikation. [National Geographic] befasst sich mit dem komplexen Kommunikationssystem der Schimpansen, welches aus vielen verschiedenen Lauten und der Fähigkeit zur Bildung ganzer Sätze besteht. Diese Werkzeugkästen der Kommunikation zeigen die Tiefe und Komplexität der Interaktion unter Primaten an.

Die Ergebnisse der Studie über die Neuweltaffen zeigen, dass zwar die Fähigkeit zur menschlichen Sprache fehlt, doch diese Tiere weisen ein evolutionäres Merkmal auf, das ihnen eine erweiterte Möglichkeit zur Kommunikation eröffnet. Zukünftige Forschungen werden klären müssen, ob und wie diese Fähigkeiten im sozialen Leben der Neuweltaffen genutzt werden. Letztlich bleibt zu hoffen, dass diese neu gewonnenen Erkenntnisse nicht nur das Verständnis von Primaten erweitern, sondern auch Licht auf die Entwicklung unserer eigenen Sprachfähigkeiten werfen werden.

Die umfassende Analyse der Stimme von Neuweltaffen stellt einen faszinierenden Schritt in der Erforschung tierischer Kommunikation dar. Der Weg zur Entschlüsselung, was „jodelnde Affen“ uns über die Evolution der Sprache und Kommunikation lehren können, hat gerade erst begonnen.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Dolomitenstadt, Österreich
Beste Referenz
dolomitenstadt.at
Weitere Quellen
myscience.at

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