Ein alarmierender Bericht der Universität Wien enthüllt, dass vom Menschen eingeführte nicht-heimische Tierarten eine Schlüsselrolle im globalen Artenrückgang spielen! Laut der Studie, die von den Ökologen Franz Essl und Lisa Tedeschi durchgeführt wurde, sind 60 Prozent der in den letzten Jahrzehnten weltweit ausgestorbenen Arten mit invasiven Arten in Verbindung zu bringen. Das Team stellt daher die Frage auf, ob diese nicht-heimischen Arten in ihrem neuen Lebensraum nicht auch Schutz verdient haben. In Mitteleuropa sind etwa 36 von 230 invasiven Säugetierarten betroffen, was die enorme Herausforderung für den Naturschutz verdeutlicht, wie Kleine Zeitung berichtet.
Eine überraschende Entdeckung der Forscher zeigt, dass diese invasiven Arten, wie der bedrohte Schopfmakake und das Wildkaninchen, in ihren ursprünglichen Heimatgebieten gefährdet sind, während sie sich in neuen Gebieten, beispielsweise in Indonesien und Australien, vermehren. Durch massive Regenwaldzerstörung und Überjagung sind viele von ihnen in ihrer Heimat in Gefahr, was die Komplexität des Artenschutzes erhöht. Essl erklärte, dass bei der Analyse des globalen Aussterberisikos nur ein Fünftel der Arten unter Berücksichtigung von nicht-heimischen Populationen in ihrer Gefährdung unterschätzt wird.
Artenzahlen und ihre Bedeutung
Insgesamt sind weltweit etwa 1,8 Millionen Arten bekannt, wovon in Deutschland rund 71.500 nachgewiesen sind, wie BfN feststellt. Besonders bemerkenswert ist, dass Deutschland im internationalen Vergleich artenarm ist, was die Dringlichkeit verstärkt, alle verfügbaren Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Es wird geschätzt, dass aufgrund methodischer Fortschritte und neuer Entdeckungen die Kunst der Artenklassifizierung weiterhin an Bedeutung gewinnt, während viele Arten möglicherweise bereits vor ihrer Dokumentation ausgestorben sind.
Die Herausforderung für Wissenschaftler und Naturschützer ist es, die Balance zwischen dem Schutz dieser nicht-heimischen Arten und der Erhaltung der heimischen Arten zu finden, die in ihrer natürlichen Umgebung dringend Hilfe benötigen. Die Ergebnisse der Studie und die Artenzahlen zeigen auf, wie verletzlich unser Ökosystem ist und wie wichtig es ist, die Biodiversität aktiv zu schützen.
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