Der Internationale Tag der Mädchen und Frauen in der Wissenschaft wird genutzt, um auf aktuelle Schwerpunktsetzungen des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) in Österreich aufmerksam zu machen. Ein wichtiger Fokus des BMBWF liegt auf dem Abbau der horizontalen Geschlechtersegregation in der Bildung. Junge Männer sind in den Bereichen Bildung, Erziehung, Pflege und Soziales deutlich unterrepräsentiert, während Mädchen und Frauen vor allem im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) unterrepräsentiert sind. Um dem entgegenzuwirken, hat das BMBWF den MINT-Aktionsplan MI(N)Tmachen entwickelt, der acht Aktionslinien entlang der gesamten Bildungskette umfasst, vom Kindergarten bis zum Hochschulabschluss. Eine dieser Aktionslinien zielt darauf ab, geschlechterbezogene MINT-Stereotype abzubauen.
Das BMBWF hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um den Frauenanteil in technischen Fächern bis 2030 um 5% zu steigern. Dabei geht es nicht nur um die Sicherstellung von zukunftsträchtigen Jobs, sondern auch um eine gerechte Gestaltungsmöglichkeit für die gesamte Gesellschaft.
Ein Blick auf die wissenschaftliche Karriereleiter an Universitäten zeigt, dass es im Jahr 2022 in Österreich 54,2% weibliche Studierende, aber nur 29,4% Professorinnen gab. Trotzdem gibt es einen positiven Trend und deutliche Fortschritte, denn der Professorinnen-Anteil ist seit 2012 kontinuierlich gestiegen. Damals lag er bei lediglich 21,6%. Diese Steigerung konnte durch gezielte Maßnahmen erreicht werden, wie beispielsweise die Verpflichtung der Universitäten, den Frauenanteil bei Professuren und Laufbahnstellen zu erhöhen.
Das BMBWF strebt jedoch nicht nur eine ausgeglichene Geschlechter-Repräsentanz an, sondern auch den Abbau struktureller Barrieren. In diesem Zusammenhang sollen lebensphasenbezogene, inklusive Leistungsbeurteilungsmodelle etabliert werden, um auch Lehre, Wissenschaftskommunikation und Beiträge zur hochschulischen Entwicklung stärker anzuerkennen.
Gleichstellungspläne spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Förderung von Gleichstellung in Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Die Europäische Kommission hat erstmals mit dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, Horizon Europe, Gleichstellungspläne als verpflichtendes Kriterium für die Zuerkennung einer Forschungsförderung definiert. Das BMBWF arbeitet daher zusammen mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie daran, österreichische Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Gleichstellungspläne zu unterstützen.
Eine Workshop-Reihe wurde gestartet, um inhaltliche Inputs, Beispiele guter Praxis und den Austausch zu ermöglichen.
Hier ist eine Übersicht über die aktuellen Zahlen:
Jahr | Weibliche Studierende | Professorinnen |
---|---|---|
2022 | 54,2% | 29,4% |
2012 | 53,0% | 21,6% |
Es ist deutlich erkennbar, dass der Anteil von Professorinnen seit 2012 kontinuierlich gestiegen ist.
Die Bemühungen des BMBWF zur Förderung von Mädchen und Frauen in der Wissenschaft sind ein Schritt in Richtung Chancengleichheit und einer gerechten Gestaltungsmöglichkeit für die gesamte Gesellschaft. Der Internationale Tag der Mädchen und Frauen in der Wissenschaft bietet eine gute Gelegenheit, auf diese Anliegen aufmerksam zu machen und weiterhin für Veränderungen zu kämpfen.
Quelle: BM für Bildung, Wissenschaft und Forschung / ots