
Ein drastischer Einschnitt in der österreichischen und deutschen Reisebranche: Die dta Touristik GmbH aus Wien hat Insolvenz angemeldet und ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eingeleitet. Das Unternehmen ist mit Schulden in Höhe von 2,5 Millionen Euro belastet, wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) bestätigte. Die Insolvenz betrifft 45 Gläubiger, die voraussichtlich eine Quote von 20 Prozent auf ihre Forderungen innerhalb von zwei Jahren erhalten könnten. Die Reiseagentur, die sich auf Reisen in die Türkei, Griechenland und Ägypten spezialisiert hat, leidet unter den anhaltenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, die zu erheblichen Umsatzeinbrüchen geführt haben. Aktuell sind nur drei Mitarbeiter betroffen und das Unternehmen plant, mit der Unterstützung von Investoren weiter zu operieren, berichtete Kosmo.at.
Weitere Insolvenzen im Reisegeschäft
Die Situation ist nicht isoliert. Auch andere Unternehmen der Branche, wie die FTI Touristik GmbH und BigXtra Touristik GmbH, kämpfen ums Überleben. Am 1. September 2024 eröffnete das Amtsgericht München die Insolvenzverfahren über das Vermögen dieser Gruppen. Umstrukturierungen werden von Insolvenzverwalter Axel Bierbach geleitet, der bereits im Juni 2024 mit der vorläufigen Verwaltung beauftragt wurde. Unter den 11.000 Mitarbeitern des FTI-Konzerns sind rund 2.000 direkt im Tour Operating beschäftigt. Ein Drittel der ursprünglichen Belegschaft hat bereits neue Jobs gefunden, während rund 700 Mitarbeiter Kündigungen erhalten haben, wie ZRI-Online berichtet.
Die Verfahren sind für die Gläubiger erheblich, da diese nun ihre Forderungen zur Insolvenztabelle anmelden können. Insgesamt werden etwa 350.000 Forderungen erwartet, wobei der Großteil von Kunden stammt, die bereits für Reisen zu FTI gebucht hatten. Die umfangreiche Netzwerkstruktur der FTI GROUP, zu der rund 110 Unternehmen im In- und Ausland gehören, stellt die Gläubiger und die Mitarbeiter vor enorme Herausforderungen. Der Insolvenzverwalter betont, dass es keine realistischen Aussichten für eine Fortführung des ursprünglichen Geschäftsbetriebs gibt, was den Druck auf alle Beteiligten weiter erhöht.
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