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Am 1. April 2025 wird in Wien der prestigeträchtige Bruno-Kreisky-Preis für sozial-ökologisches Wohnen und Zusammenleben verliehen. Gewinner in diesem Jahr ist das Buch „Cooperative Conditions: A Primer on Architecture, Finance and Regulation in Zurich“, verfasst von Anne Kockelkorn, Susanne Schindler und Rebekka Hirschberg. Der Preis, der in Kooperation zwischen dem Karl-Renner-Institut und dem Verein für Wohnbauförderung vergeben wird, würdigt innovative Ansätze und gesellschaftspolitische Themen im Bereich des Wohnens. Die ausgezeichnete Publikation beleuchtet eindrucksvoll die Beziehungen zwischen Architektur, Finanzierungsmechanismen und städtischen Vorschriften, mit einem besonderen Fokus auf Zürich – einer Stadt, die exemplarisch für die Herausforderungen eines finanziell dominierten Immobilienmarktes steht, wo Mieten in den letzten 25 Jahren um 60 Prozent gestiegen sind.
Innovative Wohnkonzepte in herausfordernden Zeiten
In „Cooperative Conditions“ wird gezeigt, wie trotz steigender Mietpreise neue und aufregende Wohnformen wie Clusterwohnungen und Live-Work-Apartments realisiert werden konnten, die eine kooperative Nutzung von Wohnraum ermöglichen. Diese Ansätze bieten nicht nur einen alternativen Umgang mit Wohnraum, sondern fördern auch das soziale Miteinander und die ökologische Verantwortung. Die Autorinnen zeigen, wie durch architektonische Qualität, soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit neue Wege im Wohnbereich beschritten werden können, die für den deutschsprachigen Raum von großer Relevanz sind, was auch von der Jury anerkannt wird.
Zusätzlich ist das Buch „Polylemma. Raumlabor“ von einem herausragenden Architektenteam aus Berlin ebenfalls von großem Interesse. Es präsentiert nicht nur die vieldiskutierte Architektur des Kollektivs Raumlabor, sondern reflektiert auch deren innovative Ansätze zur Aktivierung öffentlicher Räume. Anstatt einer linearen Darstellung der Projekte bietet es eine Entdeckungsreise durch die kreativen Begegnungen und Entwicklungen, die diese Architekten in Berlin und darüber hinaus initiiert haben. Raumlabor ermutigt zur unbegrenzten Interaktion und Begegnung, was in der heutigen Zeit von sozialer Spaltung besonders wichtig ist, wie die Autorin Laura Weißmüller in der Süddeutschen Zeitung anmerkt.
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