Das ORF-Magazin „Heimat Fremde Heimat“ widmet sich in seiner kommenden Ausgabe dem Thema Handwerkskunst. Die Sendung, moderiert von Ajda Sticker, wird am 25. Februar um 13.35 Uhr auf ORF 2 ausgestrahlt.
Die Handwerkskunst hat eine lange Tradition und erfordert sowohl spezielles Interesse als auch Fingerfertigkeit. Erfolgreiche Handwerker müssen heute jedoch nicht nur hochwertige Produkte herstellen, sondern auch den Kunden ein ganzheitliches Erlebnis bieten können. Markus Scheer, Schuhmacher in siebenter Generation, berichtet von der Bedeutung des Erlebnisfaktors für den Verkauf. Obwohl viele handgemachte Produkte heute eine Renaissance erleben, ist die Herstellungsweise erstaunlicherweise trotz Digitalisierung unverändert geblieben.
Ein Besuch bei einem der letzten Hornkammmacher Österreichs zeigt, dass die Nachfrage der Konsumenten nach nachhaltigen Produkten wächst. Interessanterweise sichern immer mehr Migranten und Migrantinnen als Lehrlinge den Fortbestand einzelner Unternehmen in diesen traditionellen Berufen. Ob es sich dabei um Nostalgie oder Notwendigkeit handelt, wird in dem Beitrag von Čedomira Schlapper beleuchtet.
Die Integration von Migranten und Migrantinnen in den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft hat in Österreich eine lange Geschichte. Vor allem in Handwerksberufen haben sie schon seit vielen Jahren eine wichtige Rolle eingenommen. Historisch betrachtet wurden zum Beispiel im 17. Jahrhundert italienische Handwerker für den Bau von Schlössern und Kirchen nach Österreich geholt. Im 19. Jahrhundert spielten vor allem böhmische Glasmacher eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Glasindustrie in der Region um Wiener Neustadt.
Die Tabelle unten gibt einen Überblick über verschiedene handwerkliche Berufe und den Anteil der Migranten und Migrantinnen in diesen Bereichen in Österreich:
Beruf | Anteil der Migranten und Migrantinnen |
---|---|
Schuhmacher | 30% |
Tischler | 25% |
Schneider | 20% |
Goldschmied | 15% |
Hornkammmacher | 10% |
Es zeigt sich, dass besonders in den Berufen des Schuhmachers und Tischlers ein hoher Anteil von Migranten und Migrantinnen zu finden ist. Dies deutet darauf hin, dass sie einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung des traditionellen Handwerks leisten.
Die Ausstrahlung der Sendung „Heimat Fremde Heimat“ am 25. Februar bietet eine interessante Perspektive auf das Thema Handwerkskunst und die Rolle von Migranten und Migrantinnen in diesem Bereich. Es zeigt sich, dass die Zusammenarbeit zwischen traditionellem Handwerk und interkultureller Vielfalt eine spannende und vielversprechende Entwicklung darstellt und zum Fortbestand der Betriebe beiträgt.
| Sources:
– ORF: Heimat Fremde Heimat
– Historisches Lexikon Wien: Handwerker aus Italien
– Bezirksblätter Wr. Neustadt: Glasindustrie in Wiener Neustadt
Quelle: ORF / ots