Gurnitzer Ratsche künden von Ostern: Klang der Tradition lebt weiter!

Gurnitz, Österreich - Zu Ostern, einem der bedeutendsten Feste im christlichen Kalender, steht in vielen katholischen Gegenden eine über 120 Jahre alte Tradition im Mittelpunkt: Ab Gründonnerstag um 21.15 Uhr schweigen die Kirchenglocken als Ausdruck der Trauer um den Tod Jesu Christi. In diesem Zeitraum tritt eine besondere Form der musikalischen Übergangsriten in den Vordergrund: die Verwendung von Ratschensystemen. In Gurnitz ist es die historische Osterratsche der Propstei, die diese Stille überbrückt. Diese einzigartige Holzkontruktion weist einen charakteristischen knatternden Klang auf und wird auch in diesem Jahr vom Turm der ältesten Martinskirche Kärntens zu hören sein. Die Diözesan konservatorin Rosmarie Schiestl datierte die Ratsche ins 19. Jahrhundert und ergänzte, dass ein elektrischer Antrieb, der in den 1960er Jahren hinzugefügt wurde, für den regelmäßigen Einsatz während der Karwoche sorgt.

Die Gurnitzer Ratsche repräsentiert nicht nur einen Teil der örtlichen Volksfrömmigkeit, sondern sie erinnert auch an die tiefgreifende Beziehung zwischen Technik und Glauben. Jedes Jahr kündigt der Klang der Ratsche das bevorstehende Hochfest der Auferstehung an und bringt die Gemeinschaft zusammen.

Traditionen und Symbole zur Osterzeit

Das Osterfest ist reich an traditionellen Bräuchen, die tief in der Geschichte des Christentums verwurzelt sind. Eine weit verbreitete Tradition ist die Osterkerze, die Licht und Leben symbolisiert. Diese Tradition hat ihre Wurzeln im frühen Christentum, als zahlreiche Kerzen die Gottesdienste in der Osternacht erhellten. Historischen Berichten zufolge wurden in Rom bis zu zwei Meter hohe Kerzen zur Feier der Osternacht genutzt.

Ein weiterer bedeutender Brauch ist das Osterlamm, das als Symbol für Wehrlosigkeit und das klassische Opfertier im Alten Testament gilt. Im Johannesevangelium wird Jesus als das „Lamm Gottes“ bezeichnet, das unschuldig in den Tod ging. Die Tradition, ein Lamm zum Passahfest zu schlachten, erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich dieser Brauch, und heute wird das Osterlamm oft in Form eines Kuchens serviert, häufig dekoriert mit einer Siegesfahne, die die Auferstehung und die Überwindung des Todes symbolisiert.

Begleitet durch diese Traditionen haben sich auch die Ratschensitten in Gurnitz, die stark mit dem, was das Osterfest ausmacht, verwoben sind. Die Verbindung von Trauer um den Tod und der Vorfreude auf die Auferstehung spiegelt sich in diesen Bräuchen wider, die das Osterfest zu einem bedeutenden spirituellen Erlebnis machen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die vielseitigen Traditionen und Bräuche, die zu Ostern praktiziert werden, nicht nur die Religiosität der Gläubigen widerspiegeln, sondern auch das kulturelle Erbe einer Region bewahren. Die Gurnitzer Ratsche ist dabei ein eindrucksvolles Beispiel für den lebendigen Glauben, der in der Gemeinschaft verwurzelt ist, während sie gleichzeitig die technologische Weiterentwicklung in den Dienst des Glaubens stellt.

Für mehr Informationen über die Traditionen rund um Ostern, werfen Sie einen Blick auf die ausführlichen Berichte von Klick Kärnten, Erzdioezese Wien und Sonntagsblatt.

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Ort Gurnitz, Österreich
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