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Ein Aufsehen erregender Prozess hat am Landesgericht Linz begonnen, bei dem fünf Angeklagte, darunter vier Männer im Alter zwischen 26 und 43 Jahren und eine 41-jährige Deutsche, wegen erpresserischer Entführung und schwerer Körperverletzung angeklagt sind. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, am 1. April in Linz einen türkischen Staatsbürger entführt zu haben, weil dessen Bruder einem Bekannten 175.000 Euro schuldet. Das Opfer wurde brutal behandelt und mit einer Pistole bedroht, während die Komplizen versuchten, die geforderte Summe zu erpressen, wie die Krone berichtet.
Brutale Entführung und Polizeiaktion
Die Vorwürfe sind gravierend: Nach Angaben der Staatsanwaltschaft warteten die Täter mehrere Stunden vor einem Lokal, um das später entführte Opfer abzufangen. Nach der gewaltsamen Entführung wurde es in einem Kastenwagen nach Wien verschleppt. Dort konnte das Opfer dank eines Hinweises eines Begleiters in letzter Minute befreit werden, während die Polizei die Verdächtigen festnahm. Im Zuge des Prozesses gaben die Angeklagten an, sie hätten nichts von den Erpressungsplänen gewusst und lediglich "Aufträge" ausgeführt. Ein Angeklagter, der als mutmaßlicher Kopf des Geschehens gilt, wurde jedoch als unzurechnungsfähig erklärt und musste nicht aussagen, berichtete die SN.
Die Verteidigung der Angeklagten versucht, die Vorwürfe zu relativieren. Mehrere Verteidiger argumentieren, dass es sich nicht um eine erpresserische Entführung handelte, sondern um das Eintreiben von Schulden, auch wenn dies mit „illegalen Methoden“ geschah. Ein Urteil wird am Freitag erwartet, wenn auch das Opfer vor Gericht aussagen wird, um Schadensersatz in Höhe von 6.250 Euro zu fordern. Der Straftatbestand der erpresserischen Entführung zieht im Strafrecht eine Freiheitsstrafe von zehn bis 20 Jahren nach sich.
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