
Entscheidende Tage stehen Karl-Heinz Grasser und seinen ehemaligen Komplizen bevor: Der Oberste Gerichtshof (OGH) in Wien wird in den kommenden vier Tagen über die Berufung gegen die rechtskräftigen Urteile im Skandal rund um den Verkauf der Buwog-Wohnungen entscheiden. Während in der ersten Instanz Grasser zu acht Jahren, Ex-FPÖ-Generalsekretär Walter Meischberger zu sieben Jahren und Lobbyist Peter Hochegger zu sechs Jahren Haft verurteilt wurden, stehen nun die Schicksale der involvierten Ex-Politiker auf der Kippe, wie die Wiener Zeitung berichtet.
Das Gericht könnte sowohl das Urteil bestätigen als auch die Strafen erhöhen oder eine Neuaustragung des Prozesses anordnen. Die Angeklagten müssen sich zudem der Tatsache stellen, dass nicht nur ihre Freiheit, sondern auch der durch den Immobiliendeal entstandene Schaden von fast einer Milliarde Euro auf dem Spiel steht. Bei dem umstrittenen Verkauf, der 2004 stattfand, erwarb ein Konsortium um Immobilienmagnat Karl Petrikovics die Wohnungen für 961 Millionen Euro, nachdem Hinweise auf eine mögliche Beeinflussung des Verfahrens erst Jahre später ans Licht kamen, wie die Nachrichten.at berichteten.
Im Fokus der Verhandlungen stehen schwere Vorwürfe, laut denen Grasser seinen Freunden Informationen über die Gebotshöhe gegeben haben soll, was die Republik geschädigt hätte. Trotz der gegenteiligen Behauptungen Grasters belastet Hochegger ihn schwer und wirft ihm vor, aktiv an einem Plan zur Bereicherung gearbeitet zu haben. Die Verteidigung der Angeklagten wird bei den anstehenden Verhandlungen von Bedeutung sein, da keine neuen Beweisaufnahmen vorgesehen sind. Ungeachtet der intensiven Debatten bleibt die Frage, ob Grasser und seine Mitangeklagten tatsächlich für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden können – ein Zustand, der Spannung in der österreichischen Öffentlichkeit erzeugt.
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