Die Gewerkschaft vida fordert harte Sanktionen für systematischen Lohnbetrug, basierend auf alarmierenden Zahlen der Statistik Austria. Laut der Statistik haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich im Jahr 2023 insgesamt 46,6 Millionen Über- und Mehrstunden geleistet, ohne dafür entlohnt zu werden. Insgesamt wurden den Betroffenen dadurch 1,45 Milliarden Euro an Bruttoentgelt gestohlen und dem Staat 430 Millionen Euro an Sozialversicherungsabgaben vorenthalten. Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida, fordert daher, dass die vorsätzliche Nichtzahlung von Überstunden als Vermögensdelikt eingestuft und entsprechend geahndet werden müsse.
Hebenstreit argumentiert, dass ein zu milder Ansatz in dieser Frage Verbrechen belohne und dass die Praxis, Überstunden nicht auszubezahlen, ein klarer Fall von Lohnbetrug sei. Es sei inakzeptabel, dass ein solches Verhalten in der Arbeitswelt toleriert werde und betrügerische Arbeitgeber kaum Konsequenzen zu erwarten hätten. Hebenstreit verlangt daher strafrechtliche Verfolgung von Lohnbetrug und appelliert zusätzlich zu präventiv wirkenden Maßnahmen. Die Arbeit müsse fair und gerecht verteilt werden und Über- und Mehrstunden sollten reduziert werden, um eine gesunde Arbeitsumgebung zu gewährleisten.
Die Gewerkschaft fordert die Bundesregierung und den Sozialpartner auf, gemeinsam gegen den systematischen Lohnbetrug vorzugehen. Die Interessen der Beschäftigten und redlich wirtschaftenden Betriebe müssten geschützt werden. Die Gewerkschaft verspricht, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dabei zu unterstützen, ihre Überstunden einzufordern und nicht verfallen zu lassen.
Die Tabelle unten gibt einen Überblick über die Zahlen des systematischen Lohnbetrugs:
Jahr | Anzahl der Über- und Mehrstunden | Entgangenes Bruttoentgelt (in Millionen Euro) | Entgangene Sozialversicherungsabgaben (in Millionen Euro) |
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2023 | 46,6 Millionen | 1.450 | 430 |
Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen das Ausmaß des Problems und verdeutlichen die Forderungen der Gewerkschaft vida nach harten Sanktionen gegen den systematischen Lohnbetrug.
Quelle: ÖGB Österreichischer Gewerkschaftsbund / ots