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In Wien wird ein beunruhigender Trend sichtbar: Eine alarmierende Umfrage zeigt, dass 37 Prozent der Ärzte in der Stadt regelmäßig Opfer von Gewalt sind. Diese Ergebnisse, die zunächst von volksblatt.at veröffentlicht wurden, verdeutlichen, dass mehr als die Hälfte der 1.102 befragten Mediziner in den letzten zwei Jahren mindestens einmal mit verbaler Gewalt konfrontiert war. Dringlich alarmierend ist, dass auch 16 Prozent der Ärzte körperliche Gewalt erleben mussten. Die Gewaltereignisse stammen vor allem von Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen. Die Ursachen hierfür sind laut Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart vor allem lange Wartezeiten, überfüllte Praxen und Personalmangel, die einen generellen Anstieg der Aggression in der Gesellschaft begünstigen.
Steigende Gewaltzahlen bei Frauen in Europa
Währenddessen zeigt eine neue Studie der Europäischen Grundrechteagentur alarmierende Zahlen zur Gewalt gegen Frauen in der EU. Laut dw.com hat fast jede dritte Frau in der EU physische oder psychische Gewalt erlebt, wobei die Situation in Ländern wie Finnland und Schweden am schlimmsten ist, wo die Zahlen über 50 Prozent liegen. Nur ein Bruchteil der Betroffenen meldet die Vorfälle, was auf großes Stigma und mögliche Scham angesichts dieser Gewalterfahrungen hinweist. Die Berliner Frauenrechtsexpertin Carlien Scheele betont, dass gesellschaftliche Normen häufig dazu führen, dass Opfern die Schuld gegeben wird, was die Dunkelziffer weiter erhöht.
Besonders erschreckend ist, dass 19,3 Prozent der befragten Frauen angaben, physische oder sexuelle Gewalt durch ihren Partner erlebt zu haben. Diese Situation drängt auf politische Lösungen, ähnlich den Forderungen von Steinhart zur Verbesserung des Schutzes von Ärzten in Gesundheitseinrichtungen. Gemeinsam muss die Gesellschaft Maßnahmen ergreifen, um sowohl die Gewalt in medizinischen Berufen zu reduzieren als auch den betroffenen Frauen in ihrem Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt Gehör zu verschaffen.
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