Wien

Fußball-EM und Gewalt gegen Frauen: Kausale Zusammenhänge und Sicherheitsvorkehrungen in Wien

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Fußball-EM und vermehrter Gewalt an Frauen in Wien?

An vielen Orten in Wien wird die Fußball-Europameisterschaft (EM) live übertragen, wodurch eine erhitzte Stimmung aufgrund des Konsums von Alkohol entstehen kann. Diese Umstände können zu vermehrten Gewalttaten führen, darunter auch gegen Frauen. Die steigende Gewaltbereitschaft während solcher Großveranstaltungen wirft die Frage auf, ob es einen direkten Zusammenhang gibt und welche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, um Frauen zu schützen.

Berichten zufolge hat die britische Polizei während früherer Fußballturniere präventive Maßnahmen ergriffen, um Gewalt gegen Frauen entgegenzuwirken. Studien, wie die der Lancaster University, zeigten, dass häusliche Gewalt ansteigen kann, insbesondere wenn das heimische Fußballteam Spiele bestreitet oder verliert. Doch gilt dies auch für Wien und Österreich während der EM?

Laut Barbara Ille, stellvertretende Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums Wien, hat sich gezeigt, dass Gewaltvorfälle während Fußballereignissen wie der EM nicht signifikant zugenommen haben. Es wird angenommen, dass dies darauf zurückzuführen sein könnte, dass die EM hauptsächlich bei Public Viewings in der Öffentlichkeit verfolgt wird, im Gegensatz zu anderen Sportveranstaltungen, die eher zu Hause konsumiert werden. Dennoch weisen die Wiener Frauenhäuser darauf hin, dass Gewaltopfer möglicherweise erst nachträglich Unterstützung suchen.

Ein konkretes Erlebnis schildert die 22-jährige Luise, die während eines Public Viewings am Schwedenplatz von einem Mann ins Gesicht geschlagen wurde. Dies geschah nach einer Auseinandersetzung über einen vermeintlich gestohlenen Sitzplatz. Luise betont die Brutalität dieser Tat, insbesondere da sie physisch unterlegen war. Trotzdem bleiben viele Fragen offen, darunter die mögliche Alkoholisierung des Täters und die Bedeutung dieses Vorfalls im Kontext der EM.

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Die Sicherheit bei Public Viewings ist ein wichtiges Thema, insbesondere in Bezug auf weibliche Gäste. Große Veranstaltungen wie das Public Viewing am Rathausplatz verfügen über gezielte Sicherheitskonzepte, die in enger Abstimmung mit der Polizei und anderen Behörden entwickelt werden. Auch andere Veranstalter wie "der Garten", "Salettl im alten AKH" und der "Gleisgarten" setzen auf geschulte Ordner oder Sicherheitskräfte, um das Risiko von Gewaltvorfällen zu minimieren. Bisher wurden jedoch keine Berichte über sexualisierte Gewalt während öffentlicher Fußballübertragungen bekannt.

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