Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz zum Thema „Kinderarmut abschaffen – alle Chancen für alle Kinder“ haben SPÖ-Parteivorsitzender Andreas Babler und Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger ein wegweisendes 3-Säulen-Modell zur Kindergrundsicherung präsentiert, das darauf abzielt, die Kinderarmut in Österreich zu bekämpfen. Babler betonte die Notwendigkeit, „Kinderarmut endlich zu besiegen und abzuschaffen“, da laut ihm 350.000 Kinder in Österreich arm oder armutsgefährdet seien, was er als politischen Skandal bezeichnete.
Fenninger unterstrich, dass die Kindergrundsicherung dazu beitragen werde, die absolute Armut aufzuheben und den betroffenen Kindern und ihren Familien eine Grundversorgung mit lebensnotwendigen Gütern zu gewährleisten. Das 3-Säulen-Modell beinhaltet die Bereitstellung kostenfreier kindbezogener Infrastruktur wie Bildung und therapeutische Angebote, einen Universalbetrag für alle Kinder unabhhängig vom Einkommen der Eltern sowie eine einkommensabhängige Leistung für bedürftige Familien.
In einem Land, das als eines der reichsten gilt, ist es alarmierend, dass 340.000 Menschen sich die Ausgaben des täglichen Lebens nicht leisten können. Auch die Ernährungsarmut betrifft 1,1 Mio. Menschen, während 40 Prozent der Eltern sich die Nachmittagsbetreuung für ihre Kinder nicht leisten können. 240.000 Kinder und Jugendliche leben sogar in Haushalten, die im Winter nicht ausreichend geheizt werden können.
Andreas Babler versprach, dass im Falle seiner Übernahme der Regierungsverantwortung die Kinderarmut abgeschafft werde, und kritisierte die ÖVP für ihre respektlose Haltung gegenüber dem Thema Kinderarmut. Er lobte das Engagement der Volkshilfe und Erich Fenningers Expertise auf dem Gebiet der Kinderarmutsforschung.
Die Kindergrundsicherung hat bereits nachweislich positive Auswirkungen gezeigt, wie eine Verringerung von chronischen Erkrankungen bei Kindern, eine bessere soziale Teilhabe und eine gesteigerte Gesundheit. Durch die finanzielle Entlastung der Familien und die Sicherstellung einer kindgerechten Sozialstruktur sollen alle Kinder die gleichen Chancen und Rechte erhalten.
Die Kosten für die Umsetzung des 3-Säulen-Modells werden auf etwa 1,2 Mrd. Euro geschätzt, was im Vergleich zu den jährlichen Folgekosten von 17 Mrd. Euro durch Kinderarmut eine wirtschaftlich sinnvolle Investition darstellt. Babler betonte abschließend, dass es an der Zeit sei, für jedes Kind zu kämpfen und Österreich zu einer Kinderrepublik zu machen, in der Kinderrechte und Chancengleichheit gewährleistet sind.
Quelle: SPÖ Pressedienst / ots