Falco, dessen bürgerlicher Name Johann Hölzel war, schuf mit seinem Album „Junge Roemer“ im April 1984 ein Meisterwerk, das bis heute als sein bestes gilt. Der Produzent Robert Ponger, der bereits am vorherigen Album beteiligt war, orientierte sich an den Synthies der Neuen Sachlichkeit der späten New Wave. Falco’s Konzept für das Album war internationaler und edler, weg von seinen Wurzeln im Wiener Underground. Das gesamte Album zeigt Falcos Bewunderung für David Bowie, deutlich in Songs wie „Hoch wie nie“ und „Steuermann“.
Trotz der Brillanz des Albums und Falcos akkurater Arbeit, erwies es sich als kommerzieller Misserfolg. Die Single „Junge Roemer“ erreichte die Top 10 in Österreich, das Album erreichte Platz 1 der Charts, fiel jedoch schnell wieder heraus. Weder in Westdeutschland noch international konnte es sich durchsetzen. Der Versuch, mit der Single „Kann es Liebe sein?“ die Wende zu bringen, scheiterte, und das Album wurde als Flop angesehen. Falco distanzierte sich später davon und beschuldigte den Produzenten, minderwertige Songs geliefert zu haben. Doch Songs wie „Junge Roemer“ blieben fester Bestandteil seines Live-Programms.
Die dem Album beigelegten handschriftlichen Notizen geben Einblicke in Falcos tiefgründige Textkreationen. Die Neuauflage des Albums beinhaltet neben den remasterten Originaltracks auch sämtliche Remixe, einschließlich der Single „Kann es Liebe sein?“. Trotzdem fehlt ein Instrumentalstück namens „Zakadaca“ aus dem ursprünglichen Tracklisting. Insgesamt bleibt das Urteil des „Wiener“ bestehen – das Album ist schlichtweg sensationell.