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In Wien herrscht derzeit eine alarmierende Trockenheit, die weitreichende Folgen für die Umwelt hat. An der Wetterstation Wien Hohe Warte wurden seit Beginn des meteorologischen Winters (Dezember bis Februar) lediglich 32 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen. Dies sind rund 70 Prozent weniger als der durchschnittliche Wert von 130 Litern, wie der Meteorologe Kevin Hebenstreit von ORF Wien berichtet. Besonders betroffen ist der Süden Niederösterreichs, wo das Niederschlagsdefizit sogar 80 Prozent erreicht. Die Böden sind stark ausgetrocknet und auch in den Wäldern zeigt sich die Dramatik: Laub, das eigentlich zersetzt sein sollte, liegt trocken am Boden, was die Gefahr von Waldbränden massiv erhöht.
Extreme Trockenheit und ihre Ursachen
Die Ursache für diese extreme Trockenheit sind häufige Hochdruckwetterlagen, die feuchte Witterung verhindern. Biodiversitätsbedrohungen lauern nicht nur in den Wäldern, auch die Schifffahrt auf der Donau bleibt vorerst unauffällig, da der Wasserstand nur leicht unter Normalniveau liegt. Wie wien.gv.at anmerkt, könnte sich die Situation jedoch bald ändern, wenn die Schneeschmelze im Westen einsetzt. Der Grundwasserspiegel hat sich zwar bislang stabil gehalten, doch die Tendenz ist fallend. Das bedeutet, dass bei einer Fortsetzung dieser Trockenheit auch das Grundwasser gefährdet wäre, was langfristig negative Auswirkungen auf die Vegetation haben könnte.
Geschichte der Niederschläge
Die Wetterstation Hohe Warte hat seit 1872/1873 nur wenige Winter mit so geringen Niederschlagsmengen erlebt. Die drei trockensten Winter in der Messgeschichte sind bereits lange vergangen. Der heutige Winter könnte in die Geschichtsbücher eingehen, sollte sich der Niederschlag nicht bald verbessern. Ein entscheidender Faktor bleibt die Winterfeuchtigkeit, die notwendig ist, um künftige Wasserreserven im Boden aufzufüllen. Der Landwirtschaftskammer Wien zufolge stellt die Trockenheit aktuell zwar noch keine akute Herausforderung für die Stadtlandwirtschaft dar, könnte aber, sollte sie im Frühjahr fortdauern, gravierende Folgen für die Ernte haben.
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