Als langjähriger Umweltaktivist und Wissenschaftler war es für mich eine große Freude, die jüngste Pressemitteilung der Universitätenkonferenz zu lesen. In der Mitteilung wurde betont, wie wichtig es ist, dass die Politik ihre Entscheidungen auf wissenschaftlicher Evidenz basiert und wie dringend die Renaturierung geschädigter Ökosysteme ist.
Als ich die Namen der rund 170 Forscher:innen sah, die den Appell zur Unterstützung des EU-Renaturierungsgesetzes unterzeichneten, fühlte ich mich inspiriert. Diese Expert:innen aus verschiedenen Fachbereichen haben sich zusammengetan, um auf die Bedeutung intakter Ökosysteme hinzuweisen und die Landeshauptleute dazu aufzufordern, ihre Blockade des Gesetzes aufzugeben.
Die Verbesserung und Wiederherstellung von geschädigten Ökosystemen wurde als eine der dringlichsten Aufgaben der kommenden Jahre bezeichnet. Die biologische Vielfalt erhöhen, den Kampf gegen den Klimawandel unterstützen und die langfristige Sicherung unserer Ernährung sind nur einige der Vorteile, die das geplante EU-Renaturierungsgesetz bieten könnte.
Als ich über die „Rundum-Lösung für Ernährungssicherheit“ las, wurde mir klar, wie wichtig intakte Ökosysteme für unsere Land- und Forstwirtschaft sind. Die Rolle von Bestäubern, Nährstoffen im Boden und der Wasserspeicherung wurde hervorgehoben, und es wurde deutlich, dass das EU-Renaturierungsgesetz weitreichende positive Auswirkungen haben könnte.
Es ist entscheidend, dass Österreich den Weg für die Zustimmung im EU-Rat freimacht. Die Umweltministerin Leonore Gewessler möchte zustimmen, ist aber durch den ablehnenden Beschluss der Landeshauptleute gebunden. Ich stimme uniko-Präsident Oliver Vitouch voll und ganz zu, wenn er sagt, dass jetzt der Zeitpunkt zum Handeln gekommen ist und dass keine Zeit für zögerliche Entscheidungen bleibt.
Wir müssen die Zukunft unserer Umwelt und unserer Ernährungssicherheit mit Bedacht angehen. Das EU-Renaturierungsgesetz könnte eine positive Veränderung bewirken, wenn die Politik auf die wissenschaftliche Expertise hört und rasch handelt. Lasst uns gemeinsam dazu beitragen, dass die Natur geschützt und wiederhergestellt wird, damit auch zukünftige Generationen davon profitieren können.
Quelle: Österreichische Universitätenkonferenz (uniko) / ots