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EU plant Provisionsverbot: Konsequenzen für Versicherungsberatung in Österreich!

Die Diskussion um ein mögliches Provisionsverbot für Versicherungsmaklerinnen und -makler gewinnt an Fahrt. Während eines Pressegesprächs in Wien thematisierte der Fachverband der Versicherungsmakler die von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Änderungen im Rahmen der Retail Investment Strategy (RIS). Diese beinhalten eine Vergütungsbeschränkung, die sich speziell auf unabhängige Beratungen zu Versicherungsanlageprodukten bezieht. Fachverbandsobmann Christoph Berghammer warnte eindringlich: „Ein generelles Provisionsverbot wäre das Ende der Versicherungsberatung, und etwa 20 Prozent der Vermittler würden ihre Tätigkeit einstellen,“ wie APA-OTS berichtete.

Die möglichen wirtschaftlichen Konsequenzen sind erheblich: Laut Berghammer könnte ein solches Verbot zu einer Reduktion der Fachverbandsmitglieder um bis zu 70 Prozent führen und die Wertschöpfung in der Branche drastisch verringern. Professor Armin Kammel, der eine Studie über die volkswirtschaftlichen Auswirkungen dieses Vorhabens erstellt hat, unterstrich, dass es keine überzeugende Evidenz für die Notwendigkeit eines Provisionsverbots gebe. Dieses sei vielmehr als ideologisch motivierte Wettbewerbsmaßnahme einzustufen und könnte letztlich zu einem Beratungsnotstand für Verbraucher führen, die ohne professionelle Beratung Versicherungsschutz in Anspruch nehmen müssen, wie auch Versicherungsbote hervorhob.

Forschungsergebnisse und Kontroversen

Eine aktuelle Studie der Universität Regensburg zeigt, dass OECD-Länder mit Provisionsverboten zwischen 1997 und 2020 im Schnitt eine höhere Rendite erzielten. Diese Ergebnisse werden jedoch von vielen in der Versicherungsbranche kritisiert, die methodische Mängel und eine unzureichende Datenbasis anführen. Die Debatte um das Provisionsverbot bleibt also intensiv, da Forscher und Branchenvertreter sich gegenseitig herausfordern und unterschiedliche Ansichten zur Effektivität und zum Nutzen solcher Regelungen vertreten. Professor Steffen Sebastian, einer der Studienautoren, argumentierte, dass der Verzicht auf ein Provisionsverbot in Europa zu enormen Vermögensverlusten führen könnte, was die Diskussion weiter anheizte.

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Laimgrubengasse 10, 1060 Wien, Österreich
Beste Referenz
ots.at
Weitere Quellen
versicherungsbote.de

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