
In den letzten Wochen sorgt ein faszinierender archäologischer Doppel-Fund für Aufregung in der Wissenschaftswelt. Während ein Team von Forschern auf der spanischen Insel Mallorca das Skelet eines der ältesten bekannten Säugetiere der Erde entdeckte, berichtete das Naturhistorische Museum in Wien von der Entdeckung eines bislang unbekannten Krokodilfossils in den ehemaligen Tongruben von Hernals. Dieser sensationelle Fund könnte nicht nur die Evolutionstheorie herausfordern, sondern auch ein neues Licht auf das Zusammenleben prähistorischer Tierarten werfen.
Das Fossil auf Mallorca, datiert auf 270 bis 280 Millionen Jahre, gehört einem Vertreter der Therapsiden an, einer frühen Verwandtschaftsgruppe der Säugetiere. Laut heute.at handelt es sich um ein fleischfressendes Tier von der Größe eines Huskys, das im Perm lebte und sich vermutlich von kleineren Reptilien ernährte. Dieser Fund übertrifft den bisherigen Altersrekord für Gorgonopsia-Funde um 15 Millionen Jahre und bietet wertvolle Einblicke in die Evolution der Säugetiere sowie deren geografische Verbreitung.
Ein Jahrhundert alter Krokodile in Wien
Parallel dazu hat ein Paläontologenteam des Naturhistorischen Museums Wien, wie ots.at berichtete, eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: ein Fossil eines kleinen Alligators der Gattung Diplocynodon, das 12,2 Millionen Jahre alt ist. Dieses Fossil könnte die Vorstellung über das Aussterben von Alligatoren in Mitteleuropa in Frage stellen. Bislang wurde angenommen, sie seien vor 13,6 Millionen Jahren verschwunden, doch die neue Entdeckung zeigt, dass die letzten Alligatoren möglicherweise sehr viel später lebten.
Die Alligatoren, die früher in den fruchtbaren Sümpfen und Flusslandschaften des Gebietes lebten, erreichten eine Länge von etwa zwei Metern. Das Team um Univ. Prof. Dr. Mathias Harzhauser stellte zudem fest, dass nicht nur klimatische Veränderungen, sondern auch eine Phase ungewöhnlicher Trockenheit zur Ausrottung dieser faszinierenden Kreaturen in Mitteleuropa führte. Dieser Fund steht im Einklang mit der Vorstellung, dass die Evolution der Krokodile eng mit ihrer Umwelt verknüpft war und lässt Raum für neue Diskussionen über ihre Lebensweise und Anpassungsmechanismen.
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