Im Schatten der Geschichte beginnt die Wiederentdeckung von Franz Schmidt, einem einst vergessenen Komponisten, der von 1926 bis zu seinem Tod 1939 in Perchtoldsdorf lebte. Schmidt, ein gefragter Lehrer an der Musikakademie Wien und Cellist bei den Wiener Philharmonikern, hatte in einer Zeit des Umbruchs zwischen Spätromantik und Moderne gelebt. Seine bekanntesten Werke, darunter das Oratorium „Das Buch mit sieben Siegeln“, erfüllen nicht nur die Konzertsäle, sondern stehen auch im Zentrum der gefeierten Franz Schmidt-Musiktage, einer jährlichen Konzertreihe, die seit 2001 in der Marktgemeinde Perchtoldsdorf zu Hause ist.
Heute ist Schmidt weniger bekannt, da eine von den Nazis in Auftrag gegebene Huldigungskantate, die er nie vollendete, einen Schatten auf sein Erbe warf. Der junge britische Dirigent Jonathan Berman betont die Nuancen in Schmidts Musik und deren menschliche Sensibilität. Er spricht von der Einzigartigkeit seiner Werke, die Freiheit von Allüren und eine Natürlichkeit, die Schmidt selbst als „wie die Vögel singen“ bezeichnete. Zu seinem 150. Geburtstag wird eine große Feier in der Musikschule Perchtoldsdorf stattfinden, die Schmidts vielseitiges Werk in den Fokus rücken soll.
Franz Schmidt-Musiktage 2024
Im Rahmen der Franz Schmidt-Musiktage werden zahlreiche hochkarätige Konzerte geboten, die das Publikum in die Klangwelt des Komponisten eintauchen lassen. Von Cellokonzerten bis hin zu Liederabenden, die nächsten Veranstaltungen sind für den 18. Februar, 7. April und 14. April 2024 geplant. Ein Highlight wird die musikalische Reise durch Schmidts Schaffen sein, die nicht nur das Erbe eines vergessenen Künstlers würdigt, sondern auch neue Perspektiven auf die klassische Musik eröffnet. Vor dem beeindruckenden Hintergrund des Neuen Burgsaals in Perchtoldsdorf werden diese Veranstaltungen eine Plattform für Spitzeninterpretinnen und -interpreten bieten, die Schmidts Werke und die Werke großer Komponisten vom Barock bis zur Gegenwart präsentieren.
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