In Wien-Donaustadt ist die Zahl der Straßenbäume im Vergleich zu anderen Stadtteilen auffallend gering. Eine Analyse zeigt, dass auf 100 Meter Straße durchschnittlich nur 2,7 Bäume stehen. Dies ist die drittniedrigste Zahl in ganz Wien, wo der Durchschnitt bei 3,75 Bäumen liegt. Die Kartografin Camila Narbaitz Sarsur kritisierte diesen Mangel und vergleicht die Stadt mit einem „Zement-Dschungel“. Laut der Magistratsabteilung Wiener Stadtgärten (MA 42) gibt es insgesamt über 99.000 Straßenbäume in Wien, die nicht nur zur Verschönerung dienen, sondern auch zahlreiche Umweltvorteile bieten, wie CO₂-Bindung und Luftreinigung, so berichten die Kollegen von MeinBezirk.
Dank des letzten starken Regens, der dringend benötigte Feuchtigkeit brachte, ist die Situation für die Bäume in Wien jedoch in der Zwischenzeit etwas entspannt worden. Der Niederschlag hatte positive Effekte, nachdem viele Bäume aufgrund der vorhergehenden Trockenheit leideten und länger kahl blieben. Besonders im Wienerwald, in der Nähe der Stadt, kam der Regen zur richtigen Zeit und füllte Wässer wieder auf, was die Überlebenschancen bedrohter Baumarten erhöhen könnte. Doch Experten warnen: Diese Erholung könnte nur von kurzer Dauer sein, da weitere Regenfälle notwendig sind, um die auf hohem Risiko befindlichen Pflanzen nachhaltig zu retten, wie die Quelle Wien.at berichtete.
Baumförderung in der Donaustadt
Um den Baumbestand zu erhöhen, plant der Bezirk, bei neuen Straßenprojekten den Anteil an Grün und Bäumen zu erhöhen. Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy, der die Baumpflanzungen aktiv unterstützt, betont die Wichtigkeit von Bäumen für das Stadtklima und kündigt an, dass jährlich rund 4.500 Bäume in Wien gepflanzt werden. Trotz der größten Sorgen über den Baummangel bleibt der Bezirk Donaustadt mit einer Gesamtfläche von 53 Prozent Grünland und Gewässern insgesamt ein grüner Ort. Die letzten Niederschläge könnten in der nahen Zukunft dazu beitragen, dass die geschwächten Stadtbäume sich erholen, so die Hoffnungen der Stadtgärtner.
Die Kombination aus wenig Straßenbäumen und der positiven Reaktion auf den Regen bietet ein interessantes Bild für die Entwicklung der Grünausstattung in der Donaustadt und stellt die Frage, wie man die städtische Natur in Anbetracht der globalen Klimaveränderungen langfristig fördern und sichern kann.
