
Am 7. März vor 200 Jahren wurde eine entscheidende Bulle ausgestellt, die bis heute die Grenzen und den Bestand des Erzbistums Salzburg sichert. Dennoch sind das Originaldokument und zwei weitere Bullen spurlos verschwunden. Mit der Auflösung des Erzstiftes Salzburg im Jahr 1803 verloren die Fürsterzbischöfe ihre weltliche Macht, was am Ende den Kirchenstaat in eine ungewisse Lage brachte. Dietmar Winkler, Kirchenhistoriker an der Universität Graz, betont, wie wichtig diese Dokumente für die Stabilität der Erzdiözese waren – in einer Zeit, als das Gebiet verwüstet und chaotisch war.
Die Suche nach den verschwundenen Bullen
Im Rahmen eines Forschungsprojekts zum 200-Jahr-Jubiläum wollten Historiker die wertvollen Papiere im Staatsarchiv Wien einsehen. Thomas Mitterecker, Leiter des Diözesanarchivs Salzburg, berichtet, dass sie bei ihrer Suche auf Vermerke stießen, die darauf hindeuteten, dass diese Bullen an einem besonderen Ort aufbewahrt werden sollten. Allerdings waren die Dokumente nicht auffindbar. Mitterecker schließt einen Diebstahl der Bullen aus und vermutet, dass sie möglicherweise Teil einer päpstlichen Bullensammlung sind. Die genaue Herkunft und der Verbleib der Originale bleiben somit ein Rätsel.
Geschichtlicher Kontext und Bedeutung der Bullen
Die in den Jahren 1817 und 1825 ausgestellten Bullen „Ex imposito“ und „Ubi primum“ haben entscheidend zur Neuorganisation der Kirchenprovinz Salzburg im 19. Jahrhundert beigetragen und somit die kirchlichen Grenzen weiterhin definiert. Diese Dokumente verhinderten eine Unterstellung des ältesten Bistums unter das Erzbistum Wien, was den Wünschen von Kaiser Franz zuwiderlief. Die Bullen spielen eine zentrale Rolle in den Entwicklungen der kirchlichen Verwaltungsstrukturen und grenzmäßigen Festlegungen der Erzdiözese in dieser unruhigen Zeit, wie pustet.at berichtet. Trotz der verlorenen Originale sind die Überlieferungen essentiell, um die historischen Grenzen und den Bestand des Erzbistums nachzuvollziehen und zu sichern.
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