Eine besorgniserregende Entwicklung schlägt Wellen in der Wiener Stadtpolitik: Laut einer Analyse sprechen sieben von zehn Schülern an Pflichtschulen kein Deutsch im Alltag. Diese alarmierenden Zahlen sorgen für hohe Nervosität, vor allem bei der Opposition, die der Stadtregierung schwerwiegende Versäumnisse vorwirft. Der Bildungssprecher der ÖVP Wien, Harald Zierfuß, ist überzeugt: „Wenn wir in Wien nicht deutlich etwas verändern, dann geht die Stadt den Bach hinunter.“ Seiner Meinung nach trägt die Stadtregierung die Hauptverantwortung für die gravierenden Deutschdefizite unter Jugendlichen, was auch deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich beeinträchtigt. Zierfuß thematisiert die stark steigende Jugendarbeitslosigkeit in Wien – die mit fast 20 Prozent die höchste im deutschsprachigen Raum ist – und macht die fehlenden Deutschkenntnisse junger Menschen für diese Situation verantwortlich.
Schulpolitik unter Beschuss
Besonders kritisch sieht Zierfuß die Lage für Kinder, die bereits mit erheblichen Sprachdefiziten in die Schule eintreten. Er fragt besorgt: „Was soll aus den sechsjährigen Kindern werden, die nicht einmal Deutsch können, wenn wir nicht sofort gegensteuern?“ Die ÖVP kritisiert vehement, dass ihre Vorschläge zur Deutschförderung von SPÖ und NEOS konsequent abgelehnt werden. Das Bild wird noch düsterer: Trotz eines leichten Anstiegs von 245 auf über 300 Vollzeitkräfte für die Deutschförderung ist die Situation mit 20.000 Kindern, die Förderbedarf haben, alarmierend. Zierfuß fordert einen grundlegenden Kurswechsel in der Schulpolitik und klare Bedingungen für eine Zusammenarbeit mit der SPÖ.
Neben diesen Diskussionen erfolgte kürzlich die Wahl von Bürgermeister Michael Ludwig sowie die Neustrukturierung der Stadtregierung, die mehrere neue Geschäftsgruppen umfasst. Unter den Verantwortlichen finden sich Stadträte für Bereiche wie Bildung, Integration und Transparenz, was deutlich macht, dass das Thema Bildungsförderung in Wien höchste Priorität haben muss. Die neue Geschäftsgruppeneinteilung bringt zahlreiche Veränderungen mit sich, die darauf abzielen, besser auf die Herausforderungen wie die sprachlichen Defizite der Schüler zu reagieren, wie wien.gv.at berichtet. Diese Umstrukturierungen könnten entscheidend sein, um im Bildungsbereich endlich Fortschritte zu erzielen.
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