Der Bedarf an Deutschförderung für Kindergartenkinder ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Nach Angaben von Statistik Austria benötigten 29 Prozent der vier- und fünfjährigen Kinder im Kindergartenjahr 2022/23 Unterstützung in der deutschen Sprache. Dabei spielt es keine Rolle, ob Deutsch die Erstsprache in der Familie ist oder nicht. Das Sprachniveau verbesserte sich im Laufe des Jahres leicht, aber dennoch startet etwa jedes vierte Kind mit Sprachproblemen in die Schullaufbahn.
Warnung vor steigendem Bedarf
Der Verein „Startklar“ warnt vor einer alarmierenden Situation in Bezug auf die steigenden Anforderungen an Deutschförderung. Insbesondere aufgrund der Familienzusammenführung in Wien und Niederösterreich sieht der Verein einen dringenden Handlungsbedarf. Es wird betont, dass es das Recht jedes Kindes sei, die Möglichkeit zu haben, Deutsch auf dem Niveau der Erstsprache zu erlernen.
Die geschäftsführende Obfrau Janine Fischer drängt darauf, dass die Politik aktiv wird und zusätzliche finanzielle Mittel für Sprachförderungsmaßnahmen in Kindergärten bereitstellt. Es wird gefordert, dass das pädagogische Personal besser unterstützt und die Sprachstandserhebung auch in den Erstsprachen der Kinder durchgeführt werden sollte.
Kritik an externen Förderkräften
Der Einsatz externer Förderkräfte in Kindergärten stößt nicht überall auf Zustimmung. Die Plattform Educare und das Netzwerk Elementarer Bildung Österreichs äußern Skepsis gegenüber separaten Sprachförderprogrammen und plädieren stattdessen für eine nahtlose Integration der Sprachförderung in den Alltag der Kinder. Sie fordern mehr Investitionen in das pädagogische Personal, um eine effektive Sprachförderung zu gewährleisten.
