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Am 29. November 2024 tagte in Wien eine Konferenz unter dem Titel "Foreign Interference, Subversion & Disinformation", an der führende Experten, Diplomaten und Politikaner teilnahmen. Die US-Diplomatin Elizabeth Martin-Shukrun eröffnete die Veranstaltung und machte deutlich, dass die Bekämpfung von Desinformation eine enge Zusammenarbeit zwischen staatlichen Institutionen und der Zivilgesellschaft erfordert. Dietmar Pichler, Gastgeber und Vertreter des Disinfo Resilience Network, betonte die nach wie vor große Bedeutung klassischer Einflussoperationen, insbesondere durch pro-russische Akteure. Dies wurde auch von den Politikern Lukas Mandl und David Stögmüller aufgegriffen, die auf die Herausforderungen durch anti-westliche Narrative in den Medien hinwiesen, die nicht nur im digitalen Raum, sondern auch in traditionellen Medien präsent sind, wie Österreichische Nachrichten berichteten.
Die Schatten der Geschichte
Die Diskussion enthielt auch kritische Rückblicke auf die Ereignisse des Jahres 2014, insbesondere die verdeckte russische Invasion der Ostukraine. Journalisten wie Stefan Schocher und Wissenschaftler wie Martin Malek beleuchteten die mediale Berichterstattung und kritisierten die verzerrte Darstellung in den deutschsprachigen Medien. In diesem Kontext wurde das Buch „Russlands Krieg gegen die Ukraine: Fakten und Perspektiven“ von Oksana Stavrou vorgestellt, das für einen faktenbasierten Diskurs plädiert. Darüber hinaus thematisierte David Christopher Jaklin, ein Experte für hybride Bedrohungen, die Vielschichtigkeit dieser Bedrohungen, die über digitale Angriffe hinausgehen und auch Sabotage oder physische Angriffe beinhalten können. Diese Facetten der Desinformation und Beeinflussung sind nicht nur historisch bedeutsam, sondern auch angesichts der Entwicklungen in der heutigen geopolitischen Landschaft von größter Relevanz, wie bereits in wissenschaftlichen Publikationen aufgezeigt wurde, einschließlich einer aktuellen Analyse über die Verbreitung von Desinformation durch soziale Medien (Springer).
Zusammenfassend wurde bei der Konferenz ein positiver Beitrag der Wissenschaft zur Eindämmung der Desinformation unterstrichen. In einem anregenden Austausch wiesen Experten auf die Gefahren hin, die von Akteuren ausgehen, die mit faktenwidrigen Argumenten in den Diskurs eingreifen. Der Begriff "Contrarian Academics" wurde erläutert – Wissenschaftler, die gegen den Konsens argumentieren und durch sistent falsche Argumente den öffentlichen Diskurs gefährden. Es wurde deutlich, dass die Herausforderungen im Kampf gegen Desinformation enorm sind, und die Kommunikation zwischen verschiedenen Sektoren der Gesellschaft entscheidend für eine effektive Antwort bleibt.
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